du bist ein Bestandteil dieser Gesellschaft.
Ok, statt "faselst" hätte ich auch "redest" schreiben können. Ansonsten sehe ich nichts wofür ich um Entschuldigung bitten müsste.
Das ist der eine Punkt, der andere ist die Pathologisierung von Menschen mit einer anderen Meinung und Haltung.
Ich habe im Laufe meines Lebens eines gelernt: Jeder Mensch versucht immer das zu verstehen, was er verstehen möchte. Gerade wenn man unerwünschte Positionen vertritt, darf man sich nicht allzu diplomatisch ausdrücken, weil dies vom Gegenüber als Einladung verstanden wird, die unerwünschten Positionen zu relativieren.
Ich finde egomanischen Individualismus nicht unbedingt "unerwünscht", ich empfinde ihn als falsch und unehrlich.
Es gab einen Forenten, der das Prinzip der "Nichteinmischung forever" forderte,
Ja, das war ich.
Ich weiß, das war Ironie. Und ich schrieb meine Antwort nicht an dich, sondern an den Forenten mit dem Nick "Chirbolg". Schau nach, wenn du mir nicht glaubst.
Sehe ich anders. Ein Recht auf Risikominimierung lehne ich ab, und ich werde gegen daraus abgeleitete Zumutungen kämpfen solange ich lebe.
Das Problem an deiner Haltung ist, sie ist unglaubwürdig und sie ist nicht verallgemeinerbar.
Du kannst für dich entscheiden, jedes Risiko deiner Wahl einzugehen, du kannst nicht andere verpflichten, dir nachzueifern.
Wenn du die Verwendung deines Sicherheitsgurts ablehnst und die Airbags wg. Mimimi ausbaust, dann ist das dein Problem.
Dann wirst du halt schwer verletzt bei einem Unfall, bei dem andere unbeschadet aussteigen.
Wenn andere ihr "Recht auf Risikominimierung" in Anspruch nehmen, hat dich das aber schlicht nicht zu interessieren.
Und ja, deine Haltung ist übergriffig.
Du bist nicht der Nabel der Welt.
Es gibt keine pauschale Verpflichtung, aktiv zu handeln, um abstrakte Risiken für Dritte zu minimieren. Ich empfinde bereits "unterlassene Hilfeleistung" als durchaus fragwürdiges Konzept mit vielen hochproblematischen Implikationen, aber dieses fragwürdige Konzept ist aus gutem Grund auf sehr spezifische Situationen beschränkt.
Holy shit.
Wenn du nach dem obigen Unfall wie ein Schwein blutest, warum sollte sich irgendwer dem Risiko aussetzen und dich aus dem Wagen ziehen und den Notarzt rufen?
Rechnest du damit, dass sich irgendwer aus dem Wagen zieht und befürchtest du nicht klammheimlich, jeder mit deiner Einstellung wird dich einfach am Wegesrand verrecken lassen? Denn letztlich ist die Rettung deines Lebens eine "Intervention".
Wenn dir klar ist, das "gefühlte Wahrheiten" keine sind?
Wahrheiten? Was redest Du da? Wo habe ich "Wahrheit" geschrieben? Es gibt keine Wahrheiten. Wahrheit ist nicht mehr als ein politischer Kampfbegriff.
Holy shit.
Die objektive Existenz von Gravitation ist ein "politischer Kampfbegriff"?
Ich glaube ich weiß, worauf dieses Spektakel hinausläuft.
Du hast dir eine subjektive Wahrheit zurecht gebastelt und daraus eine politische Ideologie gemacht, bzw. eine gesucht, die kompatibel zu dieser "gefühlten Wahrheit" ist.
Du möchtest gerne unbehelligt am Rande der Gesellschaft leben.
Geht für mich in Ordnung.
Aber diese Gesellschaft ist eben so strukturiert, dass sämtliche Leistungen, die du als fraglos gegeben voraussetzt von Dritten erbracht werden.
Diese Menschen bleiben Individuen, auch wenn du deren Leistungen über Geld als Dienstleistung einkaufst.
Der Bezug dieser Leistungen löst eine "aktive Handlung" von Individuen aus und setzt diese voraus - egal, was deine Ideologie sagt.
Es ist unmöglich, in dieser Gesellschaft kein "Interventionist" zu sein - egal, was deine Ideologie sagt.
Ein allgemeines Recht auf vollständigen Infektionsschutz kann es übrigens genauso wenig geben wie ein Recht auf Intensivbehandlung für jeden Menschen zu jedem Zeitpunkt. Es gibt nur zu wenige Politiker, die den Mut haben, den Menschen gegenüber diese Tatsachen offen auszusprechen.
Holy shit.
Dein "Mut" besteht darin damit zu rechnen, dass im Falle eines überlebten Unfalls (s.o.) nicht alle Intensivbetten mit Menschen belegt sind, die klammheimlich damit gerechnet haben, dass sie doch irgendwie ein "Recht auf Risikominimierung" haben.
Vermutlich wirst du auch heroisch auf Blutkonserven verzichten, die es auch nicht geben kann, weil du auf das "Recht auf Risikominimierung" der Blutspender gesetzt hast.
Es werden dich Ärzte und Krankenschwestern nicht behandeln wg. ihres "Rechts auf Risikominimierung".
Was ich als gigantische Heuchelei an deinem Konzept empfinde ist, das durchgesetzte Prinzip würdest du nicht einmal am Rande der Gesellschaft überleben, sondern gar nicht.