Außer, daß zu verschiedenen Zeiten verschiedene Leute (Marx, Weber, Reckwitz) verschiedene Klasseneinteilungen und -beschreibungen innerhalb der "Industriegesellschaften" vorgenommen haben.
Abgesehen davon, daß es auch in vorindustrieller Zeit sowas gegeben hat. Sonst hätte Herr Spartakus womöglich nicht auch heute noch den Platz in den Geschichtsbüchern gefunden oder Herr Licinus Crassus mit seinen kriminellen Methoden des Eigentumserwerbs.
Was vielmehr auffällt, war die pandemiebedingte Offenbarung der Realitätsblindheit bundesrepublikanischer Ministerien, denen bis dahin beispielsweise entgangen war, wie sehr ihre Übergangshilfenausschüttung an der Trennung von Privat- und Produktivvermögen ausgerichtet war, die ein gewisser SPD-Kanzler durch die Erfindung von Ich-AGs, Aufstockern und Ein-Euro-Jobbern doch bereits vor knapp 20 Jahren in Teilen des Prekariats, das auch unter seiner Ägide erst so richtig herauskam, erfolgreich beseitigt hatte.
Durch bloße Benennung von Klassen verschwinden die aber nicht. Vielleicht, vielleicht bekommen wir auch noch von Prof. Butterwegge zu lesen, wie ein friedlich bleibender Ausgleich der Klassengegensätze innerhalb einer Gesellschaft herbeigeführt werden kann, wenn man es schon nicht fertigbringt, sie zu beseitigen. Sofern das überhaupt möglich und erstrebenswert wäre.