Bestimmte Kreise der Politik sehen sich nicht primär als Sachwalter der gesundheitlichen Interessen der Bevölkerung, sondern vor allem als Vertreter der wirtschaftlichen Interessen von Industriezweigen, deren Profit vom krankheitsfördernden Verhalten eben dieser Bevölkerung abhängt.
Deshalb werden Erfolge bei der Verhältnisprävention nur zu erreichen sein, wenn von Seiten der Politik die gesundheitlichen Interessen der Bevölkerung als höherwertig eingeschätzt werden als etwa die Interessen der Zigarettenindustrie, der Werbeindustrie oder der Nahrungsmittelindustrie.
Unaufgeregt gut formuliert, das klingt überzeugend. Doch habe ich die Befürchtung, dass es sich mittlerweile nicht nur mehr um "bestimmte Kreise der Politik" handelt, sondern sich in einem (mutmaßlich einem flexiblen Normalismus gehorchenden) gesellschaftlich verändertem Menschenbild äußert - u.a. kraft der von der Politik zu verantwortenden "Sozialreform", die wohl nachweislich nachhaltig auf die Gesellschaft wirkte, bzw. auf die Individuen der Gesellschaft, die hauptsächlich mit der Vertretung der individuellen wirtschaftlichen Interessen beschäftigt werden.
Und vielleicht liegt darin eine Art Behinderung der im folgenden angesprochenen „Bereitschaft und Befähigung verstehen, etwas für seine Gesundheit und deren Erhaltung zu tun“.
Erfolge auf dem Gebiet der Prävention hängen aber auch von der Gesundheitskompetenz des Einzelnen ab. Darunter sind die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen zu verstehen, etwas für seine Gesundheit und deren Erhaltung zu tun.
Das setzt voraus, dass er sich das nötige Wissen angeeignet hat, das hierfür erforderlich ist, und motiviert ist, es so weit wie möglich umzusetzen