Außerdem ist spätestens seit der berühmten britischen Whitehall-Studie das Konzept der psycho-sozialen Risikofaktoren gut etabliert und wissenschaftlich anerkannt.25 Von diesen Autoren konnte schon Ende der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts gezeigt werden, dass der Herzinfarkt keine "Manager-Krankheit" ist, wie damals allgemein angenommen wurde, sondern bei Büroangestellten deutlich häufiger auftritt als bei ihren Chefs.
Das gibt die Studie überhaupt nicht her. In der Studie werden nur Einkommengruppen, genauer gesagt der Quotient zwischen den beiden reichsten und den beiden ärmsten Gruppen verglichen.
Der Herz-Infarkt war 1951, also kurz nach dem Krieg, ein Problem der wohlhabenden Männer und der armen Frauen. Das ist dann 1971 beides auf die Seite der ärmeren Schichten gewandert. Der zunehmende Wohlstand der Unterschicht mag hier vielleicht die Ursache gewesen sein. Denn der Zucker, Magarine und Zigarettenkonsum hatte sich in Richtung Unterschicht verlagert, während die Reichen mehr Obst, Käse und Vollkornbrot gönnten.
Die Einkommensgruppen wurden damals wie folgt unterteilt:
I Freiberufler etc,
II Manager und technische Berufe.
III Die Gruppe der qualizierten Berufe. (Körperlich und nicht-körperlich) Hier ist der kleine Büroangestellte zu finden.
IV Angelernte Berufe
V Ungelernte Berufe.
Also IV und V sind reine Helfertätigkeiten. Nichts, wofür man damals einen Schreibtisch zur Verfügung gestellt hätte. Die Gruppe III kommt in den Betrachtungen der Studie nicht vor.
Kleinigkeit am Rande: Damals gab es noch keine Computer als Büroausstattung und das Internet war damals nur eine Tummelwiese vom Militär und Universitäten.
Da liefen noch Boten herum oder es wurde per Rohrpost zugestellt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.04.2023 20:23).