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  • Enneos

779 Beiträge seit 22.09.2014

Divide et impera

Für die Streiks der neuen Arbeiterbewegung ist die Solidarität mit der Bevölkerung und vor allem der Nutzerinnen und Nutzer ihrer Dienstleistungen die größte Stärke.

Gemeint ist wohl eher "Solidarität der Bevölkerung" und weniger "Solidarität mit der Bevölkerung".
WENN es die gibt, stärkt es natürlich die berechtigten Forderungen der Streikenden. Ich bin da aber nur punktuell optimistisch. Es gibt immer Menschen mit und ohne Verständnis, bzw. Menschen, denen das Hemd näher als der Rock ist.
Ich erinnere mich nur zu gut an die "Solidarität" vieler Bahnkunden bei den Streiks der GdL-Lokführer, wobei hier nicht ganz klar ist, wie groß der Anteil echter Betroffenheit und wie groß der Anteil des medial Hochgekochten ist. Wir erinnern uns doch noch, wie da von "Geiselhaft" gefaselt und allen Ernstes die Forderung erhoben wurde, die mögen gefälligst so streiken, dass keine Bahnkunden betroffen wären. Den Streik möchte ich mal sehen, der niemandem schadet und nicht letztendlich auch "Endkunden" berührt. Das dürften dann höchstens Streiks sein, wo die "Streikenden" mit Wattebäuschchen werfen.
Und "die verdienen eh viel mehr als ich" halte ich - z.B. beim Pilotenstreik - auch nicht unbedingt für ein sinnvolles Argument, die Unterstützung zu versagen.
Hier beim Pflegeskandal merken dann die "Endkunden" buchstäblich am eigenen Leib, was für Auswirkungen Arbeitsbedingungen geschwächter und (bisher) nicht streikender Beschäftigte auf sie selber hat.
Apropos: Was sagt das eigentlich über das Menschenbild einer Gesellschaft aus, wo Patienten in Krankenhäusern als "Kunden" geführt werden? Besser kann man gar nicht zeigen, dass auch in diesem Bereich der Mensch zum ökonomischen Faktor herabgesunken ist, aus dem man auch in den Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge noch Profit schlagen will. Krankenhauskonzerne und GmbHs - und niemand tippt sich an die Stirn.

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