Ansicht umschalten
Avatar von knarr
  • knarr

mehr als 1000 Beiträge seit 14.05.2007

Re: Ich kann nur dringend empfehlen, es so lächerlich zu finden, wie es ist

Emrymer schrieb am 06.11.2024 16:33:

Deshalb vielleicht sinngemäß, wovon man nicht sprechen kann soll man schweigen, als Logik wider jene Gefahr, sich lächerlich zu machen?

Ja, genau das.

Eine von innen heraus leuchtende Voigt'schen-LaMettrie-Maschine spricht einer Unergründlichkeit mächtig Hohn, indem sie"mit einer bestimmten Logik (...) das, was uns Menschen ausmacht (umschreibt)"

Spricht sie wirklich der Unergründlichkeit Hohn - oder nicht doch nur sich selbst? Dem Scheitern an dem selbst erhobenen Anspruch infolge des einfachen Prinzips von "GABA" (garbage in - garbage out bzw. auf Deutsch: wenn man Müll hineinsteckt, kommt auch Müll dabei heraus)?

Ich kann den Ansatz, sich bei dieser Sache zu gruseln, vielleicht nachvollziehen: als einen weiteren Versuch, eine defizitäre Pseudo-Wissenschaft über "den Menschen" zu stülpen, um ihn damit (auch gegen den eigenen Willen) gefügig machen zu können. Solche Versuche können eine Menge unnötiges Leid verursachen, wenn jemand sich an der praktischen Umsetzung versucht.
Für mich ist es trotzdem nur lächerlich, auch wenn es ein sehr bitteres Lachen ist. Noch jeder Versuch, Lebewesen zu reinen Gegenständen zu erklären, hat rückblickend den, der ihn unternommen hat, als fehlgeleitet erwiesen: nicht nur darin, eine Theorie aufzustellen, die sich als falsch herausgestellt hat, sondern auch darin, nicht selbstkritisch genug gewesen zu sein. Denn mit der erforderlichen Selbstkritik wäre die Theorie nur mit gehöriger Vorsicht geäußert worden, weil (wie immer) von Anfang an nicht auszuschließen war, daß sie falsch sein könnte.

Die Vorstellung, dass Terroristen Topoi der klassischen Erhabenheits-Philosophie verwendeten, lässt schon Grenzen dieses "Bewusstseincode-Format" erahnen... in Verbindung mit folgender Begründung dieses Ansinnens: "Das Gleiche gilt aber auch auf der anderen Seite des Spektrums: Tiefen des menschlichen Denkens, die das Leben lebenswert machen und die nicht nur Dostojewski-Lesern und Arbeitslosen zugänglich sein sollte, die viel Zeit für lebenbejahende TV-Filme haben. Diese Tiefen beginnen dort, wo unser Schulwissen aufhört, und das ist natürlich schade. Darum arbeite ich mit engagierten Studenten an einem öffentlich zugänglichen Bewusstseinscode-Format" und auf dem Buchmarkt: »Mit einem innovativen Bewusstseinsmodell aus der Theoretischen Psychologie und KI-Forschung bietet es Ihnen einen wissenschaftlich umfassenden Blick auf die „Mechanik unserer menschlichen Seele".« Bingo!?
Bei der Buchbeschreibung fehlt der via Wikipedia aufgeschnappte Hinweis auf die Gründung der Business Aesthetics Academy. Eine Monographie klingt allerdings bemerkenswert, "Bild und Sinn. Wie Denken in Anschauung gründet"... leuchtet ein? Äh, nein. Verdammt spannendes Thema, aber! Würde ich mein Bewusstseinscode-Format teilen wollen müsste das erst Hand und Fuß haben...

Bewerten
- +
Ansicht umschalten