Hast du meine Antwort gelesen? https://www.telepolis.de/forum/p-42839403/
Du argumentierst wieder genauso wie beschrieben von hinten heraus, als ob es eine von einem Gott gegebene Kette von Verhalten gewesen wäre ohne jede Entscheidungsmöglichkeiten der Polizisten.
Das
Und wer auf der Flucht versucht, Menschen zu töten, dem müssen auch andere Verbrechen zugetraut werden. Insofern kann man den nicht einfach davon fahren lassen.
ist ja geradezu ein Paradebeispiel für deine Art von slippery slope/eskalierenden Gedanken.
Ein Umstand - dass Menschen gefährdet werden können durch die Verfolgungsjagd - der nur darum anhält, weil man die Verfolgung weiter macht, wird genau zur Rechtfertigung, die Verfolgung weiter zu machen!
Und die Eskalierung, "wer auf der Flucht VERSUCHT Menschen zu töten, dem müssen auch andere Verbrechen zugetraut werden" ist ja geradezu eine Kopie von dem Gedanken, dem ich in dem Gewalttäterbeispiel gegeben habe:
"Der hat meine Freundin angeschaut - der will sie vögeln."
Bezeichnenderweise fordert du vom Täter, dass er seine Handlungen ja frei wählen kann:
Es ist auch nicht so, dass einfach geschossen wurde, sondern es wurden Anweisungen erteilt und Warnungen ausgesprochen. Der Täter hätte jederzeit problemlos aufgeben können. Wollte er eben nicht.
...die Polizisten können das in deinem Szenario anscheinend nicht. Sie sind Sklave des Automatismus, dass sie jemanden erschießen müssen, der ihren Anweisungen nicht folgt. Egal ob es sich um jemanden handelt, der gerade fünf Menschen ermordet hat, einen Schulbus als Geisel genommen - oder eben einen Autoposer.
Wer auf Anweisungen hört, wird nicht erschossen! - weiß. Wer nicht auf Anweisungen hört, wird erschossen! - schwarz. Es gibt keine anderen Möglichkeiten, es gibt keinen Kontext.
Was ist denn deiner Meinung nach in diesem Szenario: Polizisten beobachten einen Ladendieb, der aus dem Aldi rennt. Sie rufen zwei Mal "stehenbleiben, Polizei". Er hört nicht darauf, und rennt weiter. Er ist offensichtlich sportlich und würde entkommen, wenn sie ihn nicht erschießen. Ein gezielter Beinschuss hat eine geringe Erfolgschance. Er hat durch den Ladendiebstahl klargemacht, dass er krinimell ist. Es sind ihm auch noch andere Vergehen zuzumuten - möglicherweise ist das Beschaffungskriminalität, also könnte er auch Drogendelikte haben. Drogenabhängige sind öfter in schweren Körperverletzungen (innerhalb des Milieus) verwickelt. Außerdem natürlich mit Besitz und Verkauf harter Drogen. Jetzt widersetzt er sich den Vollzugsbeamten, nach mehrmaliger Aufforderung, auch nach einem Warnschuss läuft er weiter.
Sollen sie ihn erschießen? (nehmen wir an, dass die Polizisten dadurch keine anderen Passanten gefährden können)
Ich glaube, dass du ehrlich gesagt so ein Polizistenverhalten nicht willst. Obwohl du dich natürlich in Sicherheit wiegst, dass dir sowas nicht passieren kann, weil du ein rechtschaffener Bürger bist.
Mein Eindruck ist, dass du emotional mit den Polizisten sympathisierst, und den Poser zum Kotzen findest. Zusammen mit der Art, in schwarz-weiß Determinismus zu denken, die ich ja schon zur Genüge beschrieben habe, kommt dann diese Argumentation raus.
Aber ob die Spekulation stimmt kannst nur du wissen, und bringt nichts für die Begründung unserer Ansichten.
Die sind offensichtlich unterschiedlich. Sorry, dass ich das auch emotional ausgedrückt habe ("Ich glaube du hängst!") Konnte ich nicht mehr rechtzeitig bearbeiten, hätte es gerne gelöscht.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.07.2023 13:51).