Ich habe selber zwei Töchter und schon ein Enkelkind, ich habe da eine klare Meinung dazu.
Ich muss immer ein wenig schmunzeln, wenn ich so etwas lese. Er hätte sicher auch ohne Töchter exakt die gleiche Meinung zu dem Thema ^^
Beim Lesen über Puppen für Pädophile kamen mir viele Gedanken. Pädophile sind erst einmal keine Straftäter und gehören auch nicht eingesperrt. Menschen, die sexuelle Gewalt gegenüber Kindern ausüben sind eine andere Klasse. Und unter diesen Menschen befinden sich nicht nur Pädophile. Nachdem ich das festgestellt habe, eröffnet sich doch ein schwierig einzuschätzendes Potential mit Puppen für Pädophile.
Gibt es eine Form der Steigerung wie bei anderen Persönlichkeitsstörungen? Etwa wie der Weg des Soziopathen, der als Kind Tiere misshandelt und tötet, bis er sich irgendwann unter Umständen zum Menschen "hochgearbeitet" hat? Ist es möglich, dass der Dopaminausstoß bei Pädophilen anfangs beim Anblick von Bildern von Kindern in Badehosen ausreicht, dann irgendwann nicht mehr? Es sind viele kleine Schritte, bis ein Pädophiler zum Straftäter wird. Vom Anschauen von KiPo zu einem Übergriff liegen sicher noch Welten. KiPo -> Puppe -> Übergriff sieht für mich nach kleineren Schritten aus, ist einfacher zu machen.
Beim Militär wird nicht umsonst auf Lebensechte Puppen geschossen in Übungen. Es geht um die Konditionierung. Wenn jemand tagtäglich Umgang mit einer Puppe pflegt, besteht dann nicht die Gefahr, sich diese Verhaltensweisen soweit anzueignen, dass man sie auch im Umgang mit echten Menschen anwendet? Wir haben viele Rollen, die wir einnehmen, und in der Regel halten wir sie gut auseinander. Während ich mit Kumpels am Kartentisch rumfurzen kann, schlüpft man im Restaurant in eine andere Rolle. Aber es gibt einen Unterschied: Sex mit den Puppen ist triebgesteuert.
Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich davon halten soll. Das betrifft ja nicht nur Pädophile. Gibt es denn wirklich einen Weg in die andere Richtung, also von Puppe zu echter Beziehung? Das kann ich mir irgendwie nur mit Hilfe einer Therapie vorstellen. Es scheint mir eine Einbahnstraße zu sein.
Wie sieht es aus mit "Missbrauch"? Einem Gegenstand hat man keine moralischen Verpflichtungen gegenüber, und wie im Interview schon klargestellt, gibt es kein Gesetz, das einem verbietet, mit einer Kinderpuppe Sex zu haben. Ich sehe dennoch Anlass für eine Auseinandersetzung mit dem Thema. Man könnte allerlei Dinge mit einer Puppe anstellen und filmen, und vielleicht diese Videos sehr echt aussehen lassen. Ein Unterschied zu echtem Missbrauch wäre in Zukunft, wenn die Puppen realistischer werden, kaum noch festzustellen. Auch Deep Fakes werden immer besser. Wir werden in einer Zukunft leben, in der KiPo ohne Missbrauch von Kindern produziert werden kann. Sind Besitz und Verbreitung dann noch Straftaten?
Ich habe in den letzten TTagen "The Boys" gesehen (übrigens Empfehlenswert). In einer Folge wird ein Politiker mit einem kompromitierenden Sex-Tape unter Druck gesetzt. In dem Setting wäre es problemlos möglich gewesen, Sex mit einem Kind zu benutzen. Das wäre wesentlich glaubwürdiger in dem Zusammenhang. Und ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass die Produzenten mit der Idee gespielt haben. Aber es ist ein geltendes Tabu. Natürlich wäre kein echtes Kind genommen worden, lässt sich alles über CGI machen. Wäre es durch Kunstfreiheit gedeckt gewesen? Wäre es KiPo gewesen?
Wir befinden uns in einer Zeit, in der mehr und mehr Tabus aufgehoben werden. Ich bin vom Wesen her ein eher offener Mensch, aber das überschreitet langsam Grenzen, die unsere Gesellschaft zusammenhalten. Ich halte Kinderpuppen als Sexspielzeug für einen gefährlichen Tabubruch, auch wenn ich noch nicht genau formulieren kann, warum er gefährlich ist. Aber es gibt diese Puppen, und es wird Videos geben, und Fotos, und VR-Szenarien, und sie werden verbreitet werden. Ich fürchte, dass sich damit moralische Grenzen verschieben werden, zu einem Punkt, an dem unsere Gesellschaft in ihrer Substanz gefährdet ist. Diese Entwicklung gefällt mir gar nicht.