Zuerst sollte die Autorin (und auch viele Leser) an ihrem Mindsetting arbeiten:
Deutschland deindustrialisiert sich und importiert heute mehr industrielle Erzeugnisse, als es exportiert. Selbst in der Vorzeigeindustrie, der Automobilbranche findet das Gros der Produktion in Billiglohnländern, wie z.B. Tschechien, Polen oder Spanien statt.
Im Bereich der Milchproduktion, Schweinefleichproduktion und sind wir Spitzenreiter in Europa und in der Rindfleischproduktion sind wir auch ganz weit vorne. (Platz 3.)
Und die EU selbst hängt unangefochten an der Spitze oder ist mindestens unter den ersten drei Plätzen weltweit.
Man sollte das dichtbesiedelte Deutschland vielleicht wieder eher als Agrarstaat begreifen.
Wie ist dieser Zauber möglich geworden? Zuerst sollte man sich vergegenwärtigen, dass durch die ganzen Agrarsubventionen, das Bauern-Hartz, die Marktwirtschaft mit ihrem Verdrängungswettbewerb weitestgehend außer Kraft gesetzt wurde. Die westdeutschen Kleinbetriebe hätten in einem wirklich freien, globalen Markt kaum Überlebenschancen.
Das es immer noch so lauschig ist, ist auch größtenteils der Verdienst der CDU.
Der letzte große Coup sind die Zahlungen für das sog. Greening. Also wenn der Bauer auf Umweltfreund macht. Die Regelungen und die laxen Kontrollen erlauben es, sich noch ein nettes Sümmchen mit der Verklappung von Gülle dazu zuverdienen.
Obwohl die Überdüngung für sehr hohe Nitratwerte im Grundwasser in Niedersachsen und Bayern führt, wird man bei Änderungswünschen an diesem System, sich auf heftigen Gegenwind einstellen müssen.
Wer wissen möchte, wieviel der Bauer seines Vertrauens noch vom EU-Steuerzahler hinzugesteckt bekommt, der kann sich mit folgendem Link informieren:
https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche
Nebenbei gehen mir diese Faseleien mit den Bauern in Afrika ziemlich auf die Nüsse.
Um es einmal ganz deutlich auszudrücken:
Die größte Arbeitsplatzvernichtung gab es mit der Erfindung des Mähdreschers.
Damals hatten die Bauern ihre Knechte und Tagelöhner in die Wüste geschickt, die in der Hierarchie noch ein ganzes Stück unter den Bauern stehen. Das Gros der Menschen in unseren Städten stammt von dieser Unterschicht ab und bekommt heute, wenn es schlecht läuft Hartz IV mit dem berühmten Tritt des Forderns von der CDU.
Die sich entwickelnde Landwirtschaft in Afrika oder Asien schickt ihre Tagelöhner mittlerweile genauso in die Wüste, bzw. in die explodierenden Megastädte.
Warum sollte man dann gerade den Bauern ein Refugium bauen?