Zwar ist der europäische Markt längst gesättigt, doch die Landwirtschaft muss immer weiter wachsen. Warum ist das so?
Warum soll die Landwirtschaft eine Ausnahme machen. Im kapitalistischen System muss alles wachsen, ist der Druck zu 'rationalisieren', wie das perverserweise genannt wird, wo es doch offensichtlich das Gegenteil von rational ist, notwendigerweise immer und überall. Systemisch gibt es keine Grenzen. Grössere, automatisierte Einheiten, Produktionssteigerung erreicht man durch Erhöhung des Inputs an Energie und Kapital. In der Landwirtschaft genau so, wie in allen anderen Branchen. Selbstverständlich wird auch das Bio-Segment affiziert, mit der Zeit werden dann eben Grenzen verschoben.
Ja, in der Landwirtschaft ist der Druck besonders gross, weil ihre Produkte zu denen gehören, die Grundbedürfnisse befriedigen. Nahrung muss billig sein, genauso wie Kleidung. Nur so ist sichergestellt, dass ein Maximum an Kaufkraft übrig bleibt, für die systemisch bedingt ewig sich weiter ausfächernde Konsumgüterindustrie oder auch aus ihr hervorgehende Dienstleistungen. Immerhin macht der Konsum gut zwei Drittel des BIP aus.
Unlängst gedachten Abgeordnete in Brüssel der [Bauern-] Selbstmörder in einer Schweigeminute.
Sie sollten ein Schweigejahr einlegen, und es nutzen, um sich über gewisse Zusammenhänge klar zu werden.