blu_frisbee schrieb am 30.05.2019 16:00:
Marius2 schrieb am 30.05.2019 13:59:
blu_frisbee schrieb am 30.05.2019 12:19:
Marius2 schrieb am 30.05.2019 04:57:
10g schrieb am 30.05.2019 04:19:
Faschismus, als Verschmelzung von politischer und wirtschaftlicher Macht - letztlich das, was Faschismus ausmacht - wird weder diskutiert noch ansatzweise versucht, in einen psychologischen Kontext zu bringen - weil genau das seit Jahrhunderten imamnent und sogar systemübergreifend ist.
Kleine Anmerkung: der Begriff und das Phänomen sind gerade mal 100 Jahre alt.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus#BegriffSchon deswegen kann da kaum etwas "seit Jahrhunderten" "imamnent" sein.
Ich darf Sie korrigieren: Das Wort (die Bündner vom Rutenbündel) ist so alt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_achtzehnte_Brumaire_des_Louis_Bonaparte gilt unter Kennern als eine erste Studie von Faschismus. Es gab damals das Wort noch nicht.Ah ja, Marx. Liegt auf meinem Nachttisch, sobald ich Zeit und Kopf finde mir das alles zu verschaffen. Aber come on: man muß schon genau sein und nur weil etwas faschistisch anmutet ist es das noch lange nicht; der Begriff beschreibt ein genau eingegrenztes Phänomen und auch wenn wohl ein Zusammenhang mit den ökonomischen Umständen besteht, mit der beliebigen Umdeutung von Begriffen kommt man nicht weiter.
So eingegrenzt nu auch wieder nicht. Es gibt keine verbindliche Definition in der Faschismus-Theorie.
Aber man kann sich schon an unbedingter Uniformität und Massenmord, also rassistischem, völkischem Unsinn orientieren.
Neuere Erscheinungen etwa Ungarn, Polen, USA, Türkei, Indien werden "illiberale Demokratie" etc benannt, ich subsumier die unter Faschismus.
Da gehören sie auch hin; die Epoche hat noch nicht zu ihrem längst überfälligen Ende gefunden.
Faschismus meint schon, daß der starke Staat dominiert (insofern Dimitroff-These defizitär).
Aber ein starker Staat ist nicht nur deswegen auch faschistisch.
Das ist der funktionale Teil. So wie heut die Finanzmärkte dominieren wirds schwierig, die o.a. Länder die faschistisch zu nennen. Aber was isses?
Tendenziell totalitär weil man gegebenenfalls auch über Leichen geht (auch wenns dann natürlich wieder niemand gewesen sein will) aber trotzdem nicht faschistisch.
Schwierige Frage.
Marx war Strukturalist, der "subjektive Faktor", die Psychologie der Beherrschten ist in seinem Werk leider unterbelichtet. Das psychische Gerüst ändert sich auch historisch.
Muss ihn erstmal lesen bevor ich da was sagen kann (oder auch nicht).