Das was der Herr Waibel von sich gibt, geht unter keine Kuhhaut und ist eine der Gründe, warum ich so frustriert im Studium bin. Es wird dermaßen viel geforscht und absolut halbgare Argumente werden für voll genommen. Es braucht dann nur genügend Medien und einflussreiche Multiplikatoren (wie Stiftungen), um diesem Quark Ansehen zu geben.
Hier im Osten gab es erst richtige Probleme, als man durch wirtschaftliche Verwerfungen auch das westliche System ablehnte. Nach dem der Sozialismus gescheitert war und der Kapitalismus nicht das halten konnte, was er versprach, war für viele die logische Konsequenz sich bei der radikalen Rechten zu orientieren. Man muss nur mal die Arbeitslosenzahlen über die Anzahl der aktiven Rechtsextremen legen.
Die DDR war mit dem Faschismus so konsequent, dass man noch spät Verbrecher hingerichtet hat. Dieser Staat konnte sich Faschisten gar nicht im Apparat leisten, da diese die Staatsmacht untergraben hätten. Nicht umsonst haben westliche Geheimdienste eben aus jenen Faschisten ihre Mitarbeiter rekrutiert. Es ist wirklich eine intellektuelle Minderleistung des Herrn Waibel, solche Probleme in seinen Überlegungen völlig zu ignorieren.
Einerseits sagt Herr Waibel, die Rechtsextremen wurden nicht wahrgenommen, komischerweise hat man Buch geführt und 5.000 organisierte Nazis ausfindig gemacht? Er widerspricht sich doch selbst.
Seit der Wende gab es immer nur allmähliches Aufflackern von Rechten in den Bundesländern. So ähnlich war es im Westen auch. Aber 30 Jahre nach der Einheit soll auf einmal wieder die DDR als Sündenbock herhalten? Oh man.... das ist doch irgendwie armselig. Die Integration und Angleichung wurde einfach verkackt. Und genau davon will man einfach ablenken. Die Menschen empfinden diese Politik als menschenunfreundlich. Man will wieder, dass man was für die Leute hierzulande tut. Man empfindet die Globalisierung und Einwanderung als exitenzielle Bedrohung. Deswegen sucht man sich nationalistische Parteien. Dass die AfD da möglicherweise ein Trugschluss ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber die DDR hat damit nur insofern was zu tun, als dass man in ihr keine Alternative mehr sieht und deswegen eher nach rechts als nach links schielt.