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  • Angstroem

mehr als 1000 Beiträge seit 29.06.2000

Das System kollabiert nie.

...jedenfalls nicht aus Sicht der Habenden.

little Jason schrieb am 26. Dezember 2006 17:24

> Ohne eine Verfallfunktion, der alle anderen Werte unterliegen,
> kumuliert sich der Fianzwert immer wieder bis zu einer Grenze, an der
> das System kollaboriert.

Kollabiert.

Bis dahin kollaborieren sie nämlich sehr gut und schaffen ein
selbststabilisierendes System. Und selbst, wenn es dann kollabiert,
so wissen die Habenden rechtzeitig um die Anzeichen und verschieben
ihren Besitz eben in krisensichere Anlagen.

Wer 1928 über "cash only" verfügte, war 1929 ein armes Schwein. Wer
sein Geld hingegen in Immobilien, Edelmetalle oder Diamanten anlegte,
war fein raus. Heißt: Nur der fiel auf die Fresse, der *nicht* über
genügend akkumuliertes Vermögen verfügte, um diese alternativen
Anlageformen sinnvoll zu nutzen. (Mal davon abgesehen, daß nur der
Kleinanleger üblicherweise auf nur ein Pferd setzt, eben weil er sich
Diversifikation gar nicht leisten kann bzw. es für ihn nicht rentabel
ist.)

Soll heißen: Jede Krise hat eigentlich nur zur Festigung der bereits
Wohlhabenden und Wohlhabendsten geführt. Und wenn Du Dir mal den
"Finanz- und Industrie-Adel" anschaust, wirst Du sehen, daß das dem
alten Feudalsystem recht ähnlich ist... Lange Erblinien, auf die man
mit Stolz zurückblickt, und in die man kaum einkreuzen kann, wenn man
nicht zu eben diesem Klüngel gehört.

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