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Re: Diskriminierung ist Alltag.

tin_duck schrieb am 03.09.2021 11:16:

'Diskriminieren' heisst im ursprünglichen Wortsinn ja auch nur 'unterscheiden'. Und das muss man sowieso immer machen, wenn man die Wahl zwischen zwei oder mehr Alternativen treffen muss.

Heute lernt man halt, dass man ohne Begründung wählt/ablehnt, um nicht in Rechtfertigungsnot zu kommen. Machen Firmen so bei Bewerber-Absagen, und Vermieter sind inzwischen auch schlauer geworden. Anders kann man die berufsmäßigen Opfer ja nicht abwehren.

bis denn.

Heute ist Diskriminierung eben genau das nicht mehr, was es vom Wortsinn einmal war. Wortverwendungen und Wortbedeutungen verändern sich, wir erleben aber eine Wortverdrehung, die das Wort schlicht unbrauchbar macht.

Das führt dann aber dazu, dass man nach Bauchgefühl entscheidet (bzw. daran plädiert wird), und ja nicht die zugrundeliegenden Fakten, Sichtweisen oder auch Absichten hinterfragt werden dürfen. Das war, was ich mit Inflation der Verwendung meinte - es höhlt den Begriff aus, bis er als negativ konnotierter Begriff alleine steht, und alles damit bepflasterte bloß nicht mehr hinterfragt werden darf. Eine klassische Todschlag-Worthülse.

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