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  • kaept'n finn

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Re: Neubenennung von "Negerkuss" und "Zigeunerschnitzel"

Bartträger schrieb am 03.09.2021 11:42:

Als Kind und Jugendliche war für mich ein "Negerkuss" immer was Gutes und Schönes. "Mohren" standen für orientalische und afrikanische Exotik, "Zigeuner" für abenteuerliche, mittelalterliche Ungebundenheit, deren Assoziationswelt sich von Indien bis Europa spannte.

Geht mir auch so. In meiner Kindheit waren diese Begriffe auch für mich positiv belegt und etwas erstrebenswertes. Da konnte ich diese Wörter ohne die geringste Spur von Rassismus verwenden und sie standen irgendwie für was cooles. Mittlerweile habe ich aber auch gelernt, dass es nicht darauf ankommt, wie etwas gemeint ist, sondern wie andere es verstehen. Gerade übermäßig auf politische Korrektheit bedachte tendieren oft dazu, Leute auf Basis von Vorurteilen und bestimmten Schlüsselwörtern in Schubladen zu stecken. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich so allergisch auf Dinge wie Gender-Sprachregeln reagiere. Die werden irgendwann dazu führen, dass man einfach abgestempelt wird, wenn man sie nicht oder falsch verwendet - obwohl man von der eigenen Einstellung her überhaupt nicht dem Feindbild entspricht. Daher glaube ich auch, dass viele, die das so forcieren, unter Paranoia leiden und sich den Großteil Feinde um sie herum nur einbilden.

South Park hatte mal ne schöne Folge zur Verwendung von "gay" auf dem Schulhof. Die Kids haben das überhaupt nicht mit Homosexualität assoziiert und hatten diesbezüglich keinerlei Vorurteile - für die war das einfach nur ein Synonym für "doof" und "bescheuert". Dennoch wurde ein Riesentheather um die vermeintliche grassierede Homophopie unter den Kindern veranstaltet.

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