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  • logiko

mehr als 1000 Beiträge seit 20.11.2020

Wertschätzung ohne Gerechtigkeit

Was die Wertschätzung des anderen betrifft, kann es da keine Gerechtigkeit geben.
Was sind die wirklichen, also nahezu ewigen Diskriminierungen des Lebens? Dick, dumm, hässlich, alt und natürlich Untermensch zu sein, also jemand ohne Macht, der seine Anerkennung nicht erzwingen kann, weil er zu schwach dafür ist.
Alle anderen Diskriminierungen sind Modesache, weil man in die falsche Gesellschaft geraten ist und zur Richtigen nicht finden kann, z.B. weil man Einwanderer ist oder der Nachfahre von jemandem, der seine sittliche oder sonstige Abweichung als geringeres Problem einschätze, als das gefährdete Leben, von wo man herkam und nun seine Nachkommen den Preis zahlen lässt.

Der Wichtige wird immer auf den Unwichtigen herab blicken und seine Diskriminierung als naturgegebene Wertschätzung betrachten. "Ich bin so wertvoll und nützlich und wunderbar und du bist nichts und verdienst meine Verachtung dafür, deine Geringbehandlung." Der Habitus dessen, der sich aufrichtet, nennt sich emanzipiert und meint doch nur die Verdrängung des anderen, das macht in der Regel die Aufsteiger zu den Schlimmsten.

Und welche Puffer hat die Gesellschaft eingebaut gegen die Klientelwirtschaft und die Netzwerkbeziehungen, wo die Gruppe der Privilegierten sich begünstigt, was über Generationen und Jahrhunderte möglich ist? Einen Gott, ein Gesetz, eine Geldökonomie, eine Rechenmaschine? Oder hat man einfach eine Revolution mit einem Neustart nötig?

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