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  • Karl Sten

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2015

Re: Da gibt es noch ganz andere Beispiele

venice12 schrieb am 25.09.2024 15:00:

"Ich hatte nie eine schlaflose Nacht, nur weil ich die Bombardierung befehligte", bekannte Tibbets, der Pilot, der aus seinem - nach seiner Mutter benannten - Flugzeug ("Enola Gay") die este Atombombe ("Little Boy") über Hiroshima abwarf. Und gerne spielte er später unter dem Applaus der Zuschauer den Angriff nach.....

https://www.t-online.de/nachrichten/wissen/geschichte/id_88339560/75-jahre-nach-hiroshima-der-todespilot-der-niemals-bedauern-zeigte.html

Ob Mami wohl stolz war auf ihren "kleinen Jungen"?

Nach aktueller Forschung hat er damit eine Menge amerikanischer und japanischer Leben gerettet. Also war seine Mutter vermutlich stolz auf ihn.

Denn ohne Atombombenwurf und die daraus resultierende Kapitulation Japan wäre das passiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Downfall#Erwartete_Opferzahlen_f%C3%BCr_%E2%80%9EDownfall%E2%80%9C

Dabei wurde für den Worst Case von bis zu 800.000 alliierten Toten und bis zu 10.000.000 japanischen Toten ausgegangen

Ja, und ich kenne die Argumente, die behaupten, dass Japan auch ohne Atombomben kapituliert hätte.

Ich halte aber folgende Punkte für entscheidend:

Unbedingter Durchhaltewille:
Trotz der schlechten militärischen Lage und der Zerstörung ihrer Städte zeigten einige Teile der japanischen Führung, insbesondere das Militär, die Bereitschaft, bis zum bitteren Ende weiterzukämpfen. Es wurde teilweise eine Invasion der japanischen Hauptinseln durch die Alliierten erwartet, die sehr blutig und verlustreich geworden wäre. Die Atombomben schufen einen Schockeffekt, der die japanische Führung zum Umdenken brachte.

Man siehe nur die Kamikaze Angriffe und Verluste auf beiden Seiten bei der Eroberung von Okinawa. Im Jahr 1945 lebten schätzungsweise rund 300.000 bis 350.000 Zivilisten auf Okinawa. Zu dieser Zeit war Okinawa Teil der Ryūkyū-Inseln und das Gebiet stark ländlich geprägt. Die Schlacht um Okinawa, die von April bis Juni 1945 stattfand, hatte verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Schätzungen zufolge starben etwa 100.000 bis 150.000 Zivilisten während der Schlacht, was etwa einem Drittel bis zur Hälfte der Bevölkerung entsprach. Viele von ihnen kamen durch die Kämpfe zwischen den amerikanischen und japanischen Streitkräften ums Leben, aber auch durch erzwungene Massensuizide, Krankheiten und Nahrungsmittelknappheit. Zählt man die toten Soldaten auf beiden Seiten hinzu (ca. 100.000 Tote waren das mehr Tote als bei beiden Atombombenwürfen zusammen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Okinawa#Die_Folgen_der_Schlacht

Beschleunigte Kapitulation:
Die Atombomben führten innerhalb weniger Tage zur Kapitulation, was möglicherweise einen längeren und blutigeren Krieg verhindert hat. Einige Historiker argumentieren, dass ohne die Bomben die Kapitulation nicht so schnell erfolgt wäre und noch mehr Menschenleben verloren gegangen wären.

Psychologischer Effekt:
Die Atombomben hatten nicht nur physische Zerstörung zur Folge, sondern wirkten auch als psychologischer Druck auf die japanische Führung. Sie sahen sich einer neuen und beispiellosen Waffe gegenüber, was die Bereitschaft zur Kapitulation erhöhte.

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