Sendungen dieser Art, die ich in letzter Zeit gesehen hatte.
Frau Flaßpöhler ist eine kluge Beobachterin der Entwicklungen in unserer Gesellschaft. Ihre Gedankengänge dazu sind klug und sie argumentiert nachvollziehbar. Die beiden lieferten ein sehr interessantes Gespräch mit etlichen Ansätzen für eine eingehende Analyse der derzeitigen Entwicklung.
Precht stellte fest, dass ein wesentlicher Aspekt unserer Kultur die Entwicklung des Primats der Vernunft über unkontrollierte Gefühle war. Die Vernunf sollte diese Gefühle kontrollieren und in verträglichen Bahnen halten. Zur Vernunft zählt auch die Logik und die Argumentation.
Damit scheint es nun vorbei. Subjektive Gefühle, besonders das Gefühl irgendwie "diskriminiert" zu sein, gelten inzwischen mehr als sachliche Argumentation und Vernunfts-Begründungen. Der kulturelle gesellschaftliche Kampf geht darum, welche Gruppe sich mit ihren Gefühlen als dominierend durchsetzen kann. Dabei braucht diese keine Mehrheit zu haben, es reicht, wenn sie sich lautstark gebärdet und der Mehrheit der Bevölkerung ein solches Gebahren einfach zu blöde ist, um sich darauf einzulassen. Argumente werden keine mehr ausgetauscht. Andersdenkende werden stigmatisiert und ausgegrenzt (Verbote in den sozialen Medien, ...).
Eine gefährliche Entwicklung, denn: Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer.
Was die Impfungen gegen Corona angeht, so wußte man von Anfang an, das sie keinesfalls zu einer sterilen Immunität führen. Geimpfte können das Virus bekommen und des dann auch weitergeben. Die Impfung schützt aber in einem gewissen Umfang vor einem schweren Verlauf der Krankheit. Hier ist sie unbedingt zu empfehlen, besonders für ältere Menschen.
M.W. kamen die ersten dokumentierten Omikron-Fälle auch samt und sonders mit zweifach geimpften Personen nach Deutschland.
Wer kann angesichts dessen glauben, eine höhere Impfquote könnte die Pandemie beenden?
Glaubt jemand im Ernst, dass ein Anheben der Impfquote von derzeit ca. 70% auf 80% einen wirklich qualitativen Unterschied für die Ausbreitung des Virus und seiner Varianten macht? Man braucht nur in andere Länder zu schauen, um zu sehen, dass dies nicht so ist. Dennoch predigt unsere Regierung wie auch unsere Medien aus allen Rohren: Nur eine deutliche Erhöhung der Impfquote könne uns retten.
Zunehmend richtet sich der Frust über das Anhalten der Pandemie auf die Minderheit der Ungeimpften. Sie werden mit allen Mitteln medial wie auch bald rechtlich stigmatisiert. Rational begründen läßt sich dies nicht.
Unsere Gesellschaft befindet sich an einem Kippunkt in Richtung Totalitarismus und Gesinnungsdiktatur. Der Schub für diese Bewegung kommt aus der Mitte der Gesellschaft. Vor allem Medienschaffende bedienen die stigmatisierenden Narrative mit Inbrunst. Die deutschen Medien haben nichts, aber auch rein gar nichts aus ihrem Versagen in den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts gelernt.