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Re: Die Unsterblichkeit einer Kopie meines Selbst tröstet mich

leachim200 schrieb am 08.02.2018 15:40:

Anders formuliert.

Sobald die Kopie etwas anderes denkt, fühlt, handelt etc wie ich, das Original, dann bin ich NICHT Kopie.

Das ist doch einfach zu verstehen, oder?

Bei Klonen haben wir doch eine Kopie, also einen identischen Zellhaufen. Dann müsste sich doch nach der steilen These, der Rechner schafft ein identisches Bewusstsein, weil er Zellfunktionen identisch abbildet, dazu führen, dass sich Schafklone bei identischem Zellaufbau auch identisch verhalten, aber genau das ist nicht der Fall.

Du gehst davon aus, dass Bewusstsein etwas Statisches ist, das sich nach der Geburt nicht mehr verändert. Ich gehe davon aus, dass sich das Bewusstsein (zumindest das eines Menschen) im Laufe der Zeit verändert. Insofern ist die Frage, ob es sich nach einer Weile noch wirklich um das gleiche Bewusstsein handelt, IMHO müsig. Das Bewusstsein von heute unterscheidet sich vom Bewusstsein von vor 3 Tagen oder einem Jahr.

Nehmen wir mal an, nach der ersten Zellteilung werden die beiden Zellen getrennt. Eine Zelle wird jetzt ausgetragen <SF-Mode> in einer künstlichen Gebärmutter, die exakt festlegbare Umweltbedingungen reproduzieren kann), die andere auf Eis gelegt und erst zehn Jahre später mit den gleichen Umweltbedingungen ausgetragen. De facto ist der Jüngere ein Klon des Älteren. Er muss bei der Geburt also das gleiche Bewusstsein haben wie das zuvor ausgetragene Original.</SF-Mode> Dennoch wird der Jüngere dem Älteren nur soweit ähneln wie eineiige Zwillinge. Denn auch diese haben ein unterschiedliches Bewusstsein. Aber ab der Geburt werden sie unterschiedliche Erfahrungen sammeln - das bleibt nicht aus. Und somit wird sich ihr Bewusstsein unterschiedlich entwickeln.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.02.2018 16:42).

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