Dieses Verfahren ist seit Tausenden Jahren bekannt. Pipi, Kacka, Koch- und Feuerabfall (Holzkohle, Asche) werden gesammelt und auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht.
Auf eine technologische Zivilisation angewandt:
- Umwandlung eines Teils der landwirtschaftlichen Nutzflächen zu Hecken.
- Heckenernte im Spätwinter halbseitig, ein- oder zweijährlich alternierend.
- Häcksel-Lagerung und Trockung unterm Dach (Speicher).
- Kommunale Holzgaskraftwerke erzeugen im Winter Strom, Wärme und Bioholzkohle.
- Bioholzkohle wird mit Gülle und Pipi "aufgeladen".
- Dieser Naturdünger wird auf Ackerflächen ausgebracht.
Nebenbei spart man Kunstdünger, entlastet Gewässer, schafft Lebensraum für Nicht-Menschen und bekommt bei jedem Zyklus Karbon aus der Luft in den Boden, wo es ein bis zweitausend Jahre verbleibt und das Wasserspeichervermögen erhöht. "Karbonpipi" ist die Lösung gleich mehrerer akuter Probleme.
Nach meinen Recherchen ist der "reine" Terra-Preta-Effekt in unseren Breiten und Böden eher gering, und das Umweltbundesamt sieht im großtechnischen Holzvergasen eine problematische Konkurrenz zur bestehenden Holzabfall-/Biomasseverwertung. Letzteres könnte durch gezieltes Anlegen von Nutzhecken gelöst werden (evt. auch zu Lasten von Energiepflanzen). Photosynthese hat zwar nur einen Wirkungsgrad von etwa einem Zehntel dessen der Photovoltaik, aber Hecken in der Landschaft zwischen großen Ackerflächen haben einen hohen ökologischen Nutzen, wenn sie nicht regelmäßig komplett abgeerntet werden und sehen einfach viel besser als Solarpanels aus. Pyrolyseanlagen sind bei Bedarf recht schnell am Stromnetz. Das Solarspeicherproblem wäre teilweise gelöst.
Interessant wäre zu wissen, wie viel Heckenfläche gebraucht würde, um einen nennenswerten Beitrag zur Energiewende zu erhalten. Und was würde diese regenerative Energie kosten? Einsparungen bei Kunstdüngerverbrauch und Wasseraufbereitung einrechnen!
Ich selbst nutze meine getrockneten Häckselabfälle als Brennmaterial in aus Konservendosen gebastelten raucharmen Pyrolysekochern. Die zurückbleibenden großen Holzkohlestücke landen irgendwann im Grill, die kleinen zerrieben auf dem Kompost. Natürlich bin ich im Garten zu faul, zum Pipi nach oben zu gehen und entleere mich auf den Kompost.
Adsorptionskügelchen
Bioholzkohle! Getrocknet in den Kompost eingebracht und vollgepinkelt dauert es wenige Wochen, bis dieses Material mit seiner großen Oberfläche mit Nährstoffen vollgesogen ist und auf die Beete gebracht werden kann. Würmer mögen das verdauungsfördernde Zeug und bringen es in die Tiefe. Dazu brauchen die nicht einmal eine Stanford University.
[...] in Frankreich, China und Uganda die Bereitschaft, mit Urin gedüngte Lebensmittel zu verzehren, bei fast 80 Prozent der Befragten.
Und die anderen 20 Prozent essen lieber Kuh- und Schweinepisse. :-P