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mehr als 1000 Beiträge seit 18.10.2006

kreislauf

hm ich gebe dir recht. allerdings ist es auch so:
die umschließende gesellschaft tut auch nichts dafür, das leben zu
"entspannen".
beispiel schulweg: extremer autoverkehr (durch abholende eltern? ;),
insgesamt permanente hektik des lebens.

wenn ich zurückblicke... als kinder haben wir alles selbst gemacht,
sind mit schlüssel nach hause gegangen während, eltern arbeiten
waren. sind alleine durch die ganze stadt getigert, in hinterhöfen
gespielt, etc.

heute? garnicht möglich so ohne weiteres... stadt ist voll mit autos
und schon für erwachsene manchmal gefährlich. hinterhöfe? zubetoniert
mit parkplätzen und eingezäunt durch die besitzer. auf den straßen
lungern immer mehr leute rum, saufen, pöbeln, hekten hin und her. der
gesellschaftsstreß überträgt sich auch auf kinder, unbewußt.
wo ich als kind mittags durch z.t. menschenleere straßen gelaufen
bin, ist heute ständig betrieb. viele haben nichts mehr zu tun
(arbeitslos) oder kürzere arbeitszeiten. früher gab es hier auch
hort, nach der schule sind viele noch dageblieben, zum spielen, sport
etc.

es war einfach vieles *noch* langweiliger als schule... heute ist
*alles* interessanter, vor allem fernsehen. wo es früher einfach
nichts zu sehen gab, da können die kids den ganzen tag abhängen. das
ist dann ihre schule. und wehe es macht nicht mit - dann ist es in
der schule schonmal der loser. die anderen, die täglich gewalt sehen,
wissen schon instinktiv, wie man *richtig* fies sein kann.

mein vorschlag: fernsehen verbieten ;) zumindest auf das wesentliche
reduzieren, information/bildung/kultur/politik, zu dedizierten zeiten
was für die kinder. kein pokemon, keine trickfilme für erwachsene!,
keine werbung.

da seht ihr - der preis der florierenden wirtschaft *sind* unsere
kinder, weil die sie ja nicht erzieht, sondern als konsumenten
mißbraucht. 

ich sage ja nicht, daß das _überall_ gleich schlimm ist, keineswegs.
die tendenz erscheint mir aber erschreckend, nimmt man die letzten 20
jahre..... dazu die perspektivlosigkeit der gescheiterten in einer
auf absolute individualität getrimmten gesellschaft. wer gibt ihnen
denn *sinn*? wer muntert sie auf? der staat sicher nicht, aber wir
verlernen immer mehr, uns gegenseitig zu helfen: für alles gibt's ja
dienstleistungen.
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