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  • Tomas Strobel

13 Beiträge seit 01.06.2020

Eine perfide Entscheidung: Tod oder Folter, das ist hier die Frage

Die Entscheidung ist ein minimalistisches Zugeständnis, das ausschließlich auf einer äußerst "feinsinnigen" Differenzierung zwischen dem britischen Folterknast, den bereits Nils Melzer, Sonderbeauftragter der UN für Menschenrechte, vor mehr als einem Jahr als psychische Folter durch Großbritannien gebrandmarkt hat, und der noch schlimmeren Isolationsfolter, die Julian Assange in den USA bis zum Eintritt des Todes in bis zu 175 Strafjahren droht.

Kooperation der Folterknechte
Soll man jetzt froh darüber sein, dass Großbritannien Julian Assange überhaupt erst so weit in die Nähe des Selbstmordes getrieben hat, dass er nun schlimmerer Tortur nicht mehr gewachsen wäre?
Ja, selbst darüber muss man noch froh sein, so wie man darüber froh sein muss, wenn einem nur alle Nägel und Zähne gezogen werden und nicht gleich der Kopf abgeschlagen wird.

Im Gleichschritt gegen eine informierte Öffentlichkeit
Der investigative Journalismus sitzt nach wie vor auf der Anklagebank.
Großbritannien, als ewiger Vasall der USA mitschuldig an den Kriegsverbrechen im Irak, signalisiert der Weltöffentlichkeit, dass künftig jedem investigativen Journalisten nur noch die Alternative zwischen Folter und Selbstmord bleibt und in der westlichen Welt kein Fluchtpunkt mehr für ihn besteht.
Das ist die Freiheit, die sie meinen, die gleichen verlogenen Zungen, die -ohne diese hier bewerten zu wollen- einen Fall Nawalny oder Skripal hochgejubelt, aber das schon zehn lange Jahre währende Verdikt gegen Julian Assange mit dröhnendem Schweigen und Untätigkeit begleitet haben, einschließlich ihrer Propagandakompanien in den Redaktionen.

Freiheitskämpfer für die Henkersmahlzeit....
Gleichzeitig dürfen sich jetzt diejenigen auch noch als Helfer in der Not auf Brust und Schulter klopfen, die erst in den letzten Tagen und Wochen eine Lanze für Assange als Person gebrochen haben, ohne aber die schon seit Jahren heraufziehende globale politische Katastrophe für den investigativen Journalismus auch nur mit einem Blick zu streifen.
Diese Art von vergiftetem Mitleid hat Julian Assange nicht verdient.

.....nicht für das Menschenrecht
Der essentielle Anspruch auf objektive Informiertheit eines jeden Menschen, als Wähler, als Demokrat, als Träger humanitärer Rechte, ist im "freien Westen" bis auf weiteres gestrichen.
Wir müssen noch viel mehr werden.

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