Du meinst den Schock durch eine halbe Stunde Stau?
Wow... dann sind ja Millionen Bundesbürger chronisch geschockt.
Ich meine das beschleunigte Verfahren.... der Artikel versucht hier mehr oder weniger geschickt zwei Themen zu vermischen.
Und selbst wenn es um "normale" Straftaten im beschleunigten Verfahren geht: Das ist egal, da das Verfahren dadurch nicht beeinflusst wird. Im Gegenteil: Dem Opfer kann durch die Verwendung bereits gemachter Aussagen ein weiteres Durchleben der Tat durch eine persönliche Zeugenaussage vor Gericht erspart werden, und selbst falls das Opfer doch persönlich aussagen muss ist das in einem beschleunigten Verfahren noch mit frischer, unverdrängter Erinnerung und auch nicht erst nach zwei Jahren, wenn ein Trauma vielleicht gerade endlich mal verarbeitet wurde.
Wenn du also an die Opfer denkst, dann spricht aus ihrer Sicht alles FÜR ein beschleunigtes Verfahren.
Gut, ein weiteres Argument für die beschleunigten Verfahren. Wobei es bei den Fällen wo dieses Verfahren zur Anwendung kommt vermutlich keine schlimm traumatisierenden Opfer zu erwarten sind. Hast Du ja schon geschrieben.. mir ging es bei der Kritik darum, dass mal wieder nur der "arme" Täter betrachtet wird.
Jain.
Gerade bei "großen" Fällen mit viel öffentlicher Aufmerksamkeit (Also Neugier und großer Anteilnahme der Klatschzeitungen) begrüße ich einen größeren zeitlichen Abstand. Einfach um sicher zu gehen, dass der noch brodelnde Volkszorn nicht das Urteil verfälscht.
Das sind auch nicht die Fälle wo das zur Anwendung kommen soll, vermute ich mal stark.
Stark begrüßen würde ich es bei Rohheitsdelikten u.ä. Da geht es vor allem um einen Erziehungseffekt, und da bringt eine Bewährungsstrafe zwei Jahre später nichts. (Da halte ich auch Bewährungsstrafen für problematisch, da diese oft mehr als "Freispruch 2. Klasse" denn als richtige Strafe aufgefasst werden.)
Richtig...