Das Geheimnis von VW ist es, Autos anzubieten die zum einen groß (und schnell) genug sind, um den jeweils aktuellen Anforderungen der Käufer zu genügen, andererseits klein (und sparsam) genug sind, um eben für die Mojorität der potentiellen Käufer bezahlbar zu bleiben. Also durchaus weiterhin in der ursprünglichen Hitler/Porsche Philosophie.
Das war beim Käfer so, als die Leute hier nach dem Krieg ein richtiges Auto (keine Gogo und keine Motorrad) haben wollten. und ist jetzt beim (technisch völlig anderen) Golf (Passat für gewerbliche) eben so.
VW hat klugerweise nie Versucht , sich mit teuren Trends, Ikonen und High Tech anzubieten, sondern hat einfach genau das geliefert, was gebraucht wurde.
Der US Markt hat(te) andere Regeln und Werte. Als hier die automobile Mobilisierung der Massen begann, war sie in den USA schon fast abgeschlossen. Amis kauften am liebsten Häuser auf Rädern, wohl weil Beweglichkeit, Umziehen, und Umsiedeln zu ihren Genen gehört. Also wollte man dort Autos, in die man jederzeit all seine sieben Sachen packen kann, und mit Hab und Gut losziehen kann. US Autos war deswegen lange Zeit einfach nur gross und statisch und wirken heute oft noch so. Wenn Amerika nicht gerade wieder im Krieg ist, und man als guter Patriot was aggressiveres und bedrohlicheres braucht. Europäische Autos und VW ist dort eher was für Intellektuelle, und die scheinen dort in der Minderheit.
Apropos: Schaut mal genau hin, wie welche Markenbesitzer in ihr Auto einsteigen: Deutsche Autos Fahrer sind dabei die schnellsten. Sie springen hinein und fahren gleich los. Für sie ist das Auto vor allem ein Fortbewegungsmittel. Bei amerikanischen Marken und französischen Marken geht das alle viel gemächlicher ab. Erst wird von allen Seiten hinein geladen, dann nimmt man in Ruhe Platz, und richtet sich erst mal gemütlich ein. Ggf. sitzt man sogar stundenlang im Auto rum. Entsprechend sind oft deren Autos: Gemütlich, (weich,) und eher geräumig und imposant als schnell und dynamisch. Au die Idee mit Schiebetüren im Ford oder gar Aufsehen erregenden weit und langsam öffnenden Türen ala Model X kämme z.B. kein vernünftiger deutscher Autohersteller.
Klar, dadurch das VW immer noch grösser werden will, will man mittlerweile (mit speziellen US SUVs z.B.) dort auch eher US kompatible Autos anbieten. Aber auf den US Markt könnte VW weit eher verzichten, als z.B. auf den chinesischen, oder osteuropäischen.
Auch wenn VW zwar mit dem E-Golf beachtliche Anteile am E Markt hat, haben sie noch keine richtiges Elektroauto. Aber sollte die Käuferschaft das fordern, wird es kommen. Wieder ohne den highesten Tech und ohne die hippeste Karrosserie, wieder eher nüchtern und Vertrauen erweckend, und wieder für sesshafte mit richtiger Wohnung oder Haus, nicht zu gross und nicht zu klein!
Amerikas Probleme ist, das sie verlernt haben, Autos zu bauen. Sie suchen dringend nach Fabriken, die ihren primitiven Tesla Mist bezahlbar zusammen klippsen und löten, aber dabei hilft ihnen letztendlich auch kein VW Bashing. Kann sogar sein, dass Trump das erkannt hat, und deswegen versucht, Autos für Amerikaner möglichst in den USA produzieren zu lassen. Nur bis das wirkt vergehen womöglich noch Jahrzehnte. Besonders wenn man Ausländer aussperrt oder vergrault.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.03.2017 18:34).