Timothy_Truckle schrieb am 29.10.2024 19:01:
Quatsch!
Meine Nachbarn verbrauchen nicht mehr Heizöl seit ich mein Haus auf Wärmepumpe umgestellt habe und die verbrauchen auch nicht mehr Sprit seit ich EAuto fahre.
Um Ihre Nachbarn geht's ja auch nicht. Im so kleinen Maßstab funktioniert diese Betrachtung nicht.
Es gibt einen globlen Markt für fossile Energieträger. Sinkt die Nachfrage, z.B. weil große Abnehmer fossile Enerien hoch besteuern und auf erneuerbare Energien umstellen, wird der Anbieter auch den Preis senken.
Und damit wird's für andere Länder (die z.B. CO2 nicht bepreisen) attraktiver, mehr fossile Energieträger zu verbrauchen.
Oder auf Ihr Beispiel bezogen, ich versuch's mal:
Man stelle sich vor, jemand wohnt in einer Siedlung mit 20 Häusern. Die ganze Siedlung hat z.B. einen 100 kW starken Stromanschluss und bekommt 30 m³ Heizöl im Jahr. Alles Weitere müssen die Bewohner unter sich ausmachen.
Eine Wärmepumpe zieht z.B. 10 kW, so dass mehr als 10 gleichzeitig laufende Wärmepumpen den Stromanschluss überlasten würden. Die Wärmepumpen können dann z.B. so gesteuert werden, dass nur maximal 10 Stück gleichzeitig laufen. Und wenn jeder mit Öl heizen will, würde das nicht für alle reichen.
Aber: Man nehme mal an, dass 19 der 20 Haushalte aus ideologischen Gründen eine Wärmepumpe haben. Und sich damit arrangieren, dass sie zwecks Strom-Budget nicht zu jeder Tageszeit Wärme haben.
Für den 20. Haushalt wäre es dann natürlich höchst attraktiv, mit dem im Überschuss vorhandenen Öl zu heizen, anstatt sich auch noch um den knappen Strom für eine Wärmepumpe zu streiten.
Natürlich ist dieses Beispiel höchst konstruiert, weil diese marktwirtschaftlichen Effekte im kleinen Maßstab nicht so entscheidend sind.