dann sollen sie doch die Preise senken"
Frei nach Marie Antoinette.
Um wettbewerbsfähige Preise zu erzielen gibt es zwei vernünftige Möglichkeiten.
Entweder man senkt die Kosten in der Produktion, was auf Gehaltskürzungen oder Entlassungen hinausläuft.
Oder die Eigentümer verzichten auf die gewohnten Gewinne und verkaufen die Autos billiger.
Es gibt dann noch die dritte, unvernünftige Möglichkeit. Der Steuerzahler ist zuständig.
Geht es den Konzernen VW, Mercedes und BMW wirklich so schlecht?
Ein Blick in die letzten Jahresabschlüsse kann diese Aussage jedenfalls nicht bestätigen.
Zusammen machten unsere drei Auto-Konzerne nach Steuern 35,7 Milliarden Euro Gewinn (VW 17,9 Milliarden, Mercedes 12,1 Milliarden, BMW 5,7 Milliarden).
Noch beeindruckender ist eine andere Zahl aus der Bilanz. Die drei deutschen Automobilkonzerne verfügen zusammen über mehr als eine viertel Billion Euro Gewinnrücklagen (VW 147,8 Milliarden, Mercedes 21,1 Milliarden, BMW 90,9 Milliarden).
Gewinnrücklagen sind die angesammelten Überschüsse der letzten Jahre, die in der Bilanz dem Eigenkapital zugeordnet werden.
Sie dienen vor allem dazu, Geschäftsrisiken abzudecken.
Na bitte.
Wann sonst, wenn nicht jetzt schlägt die Stunde der Gewinnrücklagen.
Dass das die Aktionäre gar nicht gerne hören ist klar.
Die Zitronen sind jedenfalls schon bis zum letzten Tropfen ausgepresst.
Die Gewerkschaft ist stärker als vermutlich selber glaubt. Die Kapitalseite hat mehr zu verlieren.