Dadurch gibt es praktisch zwei verschiedene Märkt, die aber miteinander gekoppelt sind.
Erstens das eigentliche Geschäftsfeld des Unternehmens, z.B. der Automarkt.
Hier will man konkurrenzfähig sein und möglichst hohe Gewinne erzielen.
Zweitens der Aktienmarkt bzw. Finanzmarkt.
Die Aktionäre wollen natürlich auch hohe Dividenden haben, aber gleichzeitig sollen die Aktienkurse auch möglichst hoch sein, weil sie Teil ihres Vermögens sind.
Hier gibt es einen systematischen Konflikt.
Wenn der Erhalt der Konkurrenzfähigkeit durch niedrigere Preise und Investitionen aus den Unternehmensgewinnen finanziert werden sollen, dann würde das auch den Aktienkurs drücken. Das würde einen Vermögensverlust bedeuten würde.
Die Aktionäre wären also doppelt betroffen.
Sie bevorzugen deshalb die klassischen Lösungen: Löhne kürzen, Sozialleistungen kürzen, Outsourcen oder Werksschließungen.
So etwas lässt die Aktienkurse sprudeln und neue Aktionäre anlocken. Das freut die Banken und Spekulanten.
Um das Prinzip "shareholder value" durchzusetzen, gibt es das Aktienrecht, womit wir bei der Politik sind. Die Beschäftigten haben dabei, politisch gewollt, schlechte Karte. Das Betriebsverfassungsgesetz ist nicht mehr als eine Spielwiese.
Unternehmensentscheidungen werden in der Hauptversammlung vollzogen. Wer die Stimmenmehrheit hat, bestimmt, wie es weiter geht. Bei VW z.B. ist es die Porsche Automobil Holding SE, mit 53,3%. Generell sind es in Deutschland immer mehr ausländische Investoren, die die Aktienmehrheit in großen Konzernen haben, wie Blackrock und Co.
Ob das nachhaltig ist und zukunftssicher, was die entscheiden, ist eine ganz andere Frage.