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  • Destao

mehr als 1000 Beiträge seit 07.01.2004

Der Punkt ist...

TLDR: Es lohnt sich nur durch unsere Brille betrachtet nicht.

KarierterHut schrieb am 17.07.2023 15:35:

Das ist nur sinnvoll für relativ gleichartige Fahrzeuge, damit die Zahl der unterschiedlichen Akku-Typen überschaubar bleibt. Als Zielgruppe sind da wohl Taxis und Lieferwagen im Visier. Herkömmliche PKW weisen viel zu große Unterschiede in Größe und Leistungsbedarf auf, so dass Wechselakkus unpraktikabel werden.

Im Moment ist das in China ja immer noch in der Pilotphase. Die Incentives sind im Moment nicht nach Fahrzeugtyp, sondern nach den Beschaffungskosten aufgeschlüsselt - alles, was über 300k CNY kostet und keinen Wechselakku hat, wird seit dem 01.07.23 nicht mehr bezuschusst.

Wenn jeder Hersteller seine proprietäre Akkuzelle einbaut (wie von Dudenhöffer als Wettbewerbsgegenstand ja auch gekennzeichnet), müsste man natürlich viel zu viele unterschiedliche Akkutypen vorhalten. Sinn ergibt das nur, wenn sich die Autohersteller auf ein paar wenige Standard-Akkutypen einigen, die alle möglichen Leistungsklassen abdecken. Das vereinfacht dann wiederum die Logistik, und die zusätzlich vorzuhaltenden Akkus haben ja als hochreaktiver Speicher noch einen zusätzlichen volkswirtschaftlichen Nutzen.

Im Ergebnis kann sich das im Westen auf dem Markt nicht durchsetzen, weil die Autolobby darauf besteht, dass "jeder seins macht", und deshalb die Netzwerke x-mal aufgebaut oder auf zu viele unterschiedliche Fälle abgeglichen werden müssten.

In langfristigerer Planung unter Berücksichtigung volkswirtschaftlicher Synergien ist das Ding dagegen bei weitem nicht so eindeutig:

Außerdem wäre zu berücksichtigen, dass deutlich mehr Akus als Fahrzeuge benötigt werden. Das erhöht den Kapitalbedarf und damit die Kosten. Der Kilometerpreis mit Wechselakkus wird somit auf jeden Fall höher als der mit einem fest eingabeuten Akku. Schon das wird verhindern, dass dieses Konzept einen hohen Marktanteil erreichen wird.

Dagegen steht, dass die Akkus länger halten, und dass die zukünftige Planung von Standzeiten von weniger als 60 Sekunden für den vollautomatischen Akkutausch ausgeht - also sogar kürzer als eine Tankbefüllung dauert. Damit fiele auch die Notwendigkeit eines öffentlichen Ladesäulen-Netzes weg, wobei der Anschluss zu Hause natürlich immer noch praktisch ist, weil damit antizyklisches/zyklisches Be- und Entladen noch besser möglich wird.

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