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  • kemmerich

mehr als 1000 Beiträge seit 11.02.2020

Smartphone auf Rädern können andere auch

Herr Fell übersieht, dass Verbrenner-Auto und E-Auto verschiedene Produkte sind.

Die deutsche Autoindustrie hat den Verbrenner ständig weiterentwickelt und mit geballter Ingenieurskunst so ziemlich alles aus ihm rausgeholt. Das machte die deutschen Karren überall begehrt und verhinderte auch Konkurrenz. Bei E-Autos, die ja ohnehin technisch viel weniger kompliziert sind, ist der Know-How-Vorteil weg. Daher fangen jetzt alle möglichen Länder damit an, eine eigene Autoindustrie aus dem Boden zu stampfen, neuerdings auch die Türkei - mit E-Autos ist das möglich. Früher wäre das einfach nicht drin gewesen.

Hätten sich VW & Co. trotzdem einen Vorteil verschaffen können, wenn sie schon vor 1-2 Jahrzehnten das E-Auto ins Visier genommen hätten? - Nein, denn das E-Auto ist derart unattraktiv, dass sich die Investitionen nicht gerechnet hätten; niemand hätte sie betriebswirtschaftlich rechtfertigen können. Es bedurfte also eines klaren gesetzlichen Rahmens. Den haben wir jetzt, und die Deutschen mischen im E-Markt kräftig mit, doch sie werden ihre Vorzeige-Industrie trotzdem weitgehend verlieren. Denn der Markt für E-Autos ist ja viel kleiner als der für Verbrenner. Das liegt nicht in erster Linie an den hohen Preisen, sondern schlicht daran, dass ein E-Auto nur für Leute mit Wallbox-Stellplatz wenigstens so einigermaßen Sinn macht.

Aus Öko-Sicht wäre aber es auch gar nicht wünschenswert, den Verbrenner-Bestand durch E-Autos zu ersetzen, denn auch E-Autos sind Umweltfrevel. Wir werden es uns schlicht nicht leisten können, die knappe Öko-Energie für tonnenschwere Fahrzeuge zu verschwenden, die im Schnitt mi 1,3 Personen besetzt sind.

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