Grundsätzlich habe ich kein Problem mit Lobbyismus.
Nur sollten die Argumente, mit denen man sein Ziel erreichen will, sachlich sein.
Zum Beispiel wird kein ID4 mehr verkauft, wenn der Vorstand von VW die Steuervergünstigungen für den Privatjet nicht in Anspruch nehmen würde.
Auch ist es unseriös Volkswagen mit Tesla zu vergleichen. Die Börse würde vielleicht jubeln, aber wie groß wäre das Entsetzen in Deutschland, wenn Volkswagen sich entscheiden würde nächstes Jahr nur noch 4 Elektromodelle zu produzieren.
Die Politik kann einfach das Ziel 15 Millionen E-Autos bis 2030 vorgeben.
Die Realität beweist ihnen gerade, dass das Ziel unrealistisch ist.
Das liegt aber nicht an dem Unwillen der Automobilkonzerne.
Angefangen von der fehlenden Ladeinfrastruktur, unterschiedlich auf dem Land und in der Stadt, über den Mangel an Rohstoffen und Chips, bishin zu der Preisfindung. Nur wenige sind bereit 40.000€ für einen Kleinwagen zu zahlen, der vielleicht eine funktionierte Sprachsteuerung hat, aber ansonsten nur Nachteile im alltäglichen Gebrauch hat.
70% der neu zugelassenen E-Autos sind Firmenwagen und ich schätze von den restlichen 30% sind 28% Zweit- oder Drittfahrzeuge von Wohlhabende.
Hinzu kommt, dass die jungen Technikaffine, die auf ein tolles Entertainment-System stehen das Geld nicht haben für einen Mercedes EQE, und die die das Geld haben stehen nicht drauf.
Um nochmal zurück zum Lobbyismus zu kommen .
Da sind einerseits die Verfechter die für den ÖPNV lobbyieren und gar nicht wollen dass es so viel Individualverkehr wie bisher geben soll. Die Gewerkschaften, die für den Erhalt der Arbeitsplätze zu Gunsten der Motorenwerke kämpfen. Die Klimaschützer, die gar keinen motorisierten Verkehr mehr wollen, bishin zu v.d. Leyen und Baerbock, die sich ganz von China abkoppeln wollen, oder Joe Biden, der die ganze grüne Industrie in die USA lockt.
In dieser ganzen Gemängelage, wo sicher noch nicht alle Aspekte aufgeführt sind, ist es nicht einfach sich heute für den Kauf eines ID4 zu enscheiden.
Es wird sicher noch mindestens 10 Jahre dauern, bis die deutschen Autohersteller zu E-Autohersteller konvertiert sind. Und bis dahin werden auch ca. eine Millionen Arbeitsplätze in der Automobilindustrie und der Zulieferindustrie konvertiert werden.
In dieser Zeit müssen die CEOs einerseits den Markt bedienen, aber anderseits auch die Aktionäre im Auge behalten. Und das Ganze in einem globalen Markt.