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  • Doed

mehr als 1000 Beiträge seit 10.10.2016

Re: Quark

Karoma schrieb am 24.07.2017 19:08:

Doed schrieb am 24.07.2017 18:39:

> Karoma schrieb am 24.07.2017 15:56:

> > be8ung schrieb am 24.07.2017 15:14:

> > > Aber wenn neben dem (gekürzten) Gehalt/Lohn/Rente in € auch noch die Not-
> > > Drachme ausgezahlt worden wäre, dann wären regionale Geldkreisläufe in Gang
> > > gekommen und die einheimische Wirtschaft hätte etwas mehr Perspektive gehabt.

> > Mitnichten wäre die Wirtschaft in Gang gekommen, denn die Währung wäre stark
> > abgewertet worden, Schulden wären weiterhin in Euro und notwendige Importe
> > wären stark verteuert worden, so dass die Wirtschaft noch weiter geschädigt worden
> > wäre.

> Oder man hätte statt teurer Importe wieder verstärkt auf regionale Produkte zugegriffen
> und die heimische Wirtschaft angegkurbelt.

Du vergisst eines: Griechenland hat kaum Ressourcen und muss einiges importieren. Das können sie nicht einfach aus der Luft zaubern. Desweiteren war bereits 2015 die gr. Wirtschaft schon stark geschädigt und etwas aufzubauen kostet sehr viel Geld, was jedoch nicht vorhanden ist.
Und diejenigen, die einen Kredit in Euro haben, sind dann doppelt und dreifach gestraft.

Das ist alles sehr allgemein. Sie kennen die griechische Wirtschaft auch nicht besser als ich. Nur ich treffe keine Aussagen, welche Strategie nun am besten gewesen wäre. Die schon lange Außenhandelsbilanz ziemlich schlecht. Wenn die Importe wenigstens ein Wirtschaftswachstum die Handelsbilanz verbessert, gestützt hätte, dann wäre es okay. Hier liegt es aber nahe, dass eine Wechselkursanpassung auf jeden Fall in Betracht gezogen werden muss.

> Ökonomie ist eben nicht so leicht ;)

Eben, nur das vergessen gerne diejenigen, die eine eigene Währung als das Allheilmittel für Griechenland darstellen.

Und Sie treffen ohne tiefere interne Kenntnisse einfach den Gegenteil als Schluss. Das ist keinen Deut besser.

> Übrigens kommen die Länder in der EU wirtschaftlich trotzdem ziemlich gut weg, die
> nicht den Euro genommen haben. Die sind zwar teilweise am Euro gekoppelt, aber
> haben noch einen Auf-und Abwertungsspielraum, der etwas Regulation ermöglicht.

Welche Länder denn? Polen, Litauen, Lettland, etc.? Deren Wirtschaft ist nicht wirklich gesund. Die leiden auch an dem Dumping Deutschlands bzw. der Austerität, die diese durchmachen mussten.

Da haben Sie meinen Text ganz schön gekürzt zitiert. Die ganze EU schwächelt, trotzdem kommen Nichteuro-Länder nicht schlechter weg, wie Sie es anhand ihrer Argumentation naheliegen würde.

> Sowas kann von Vorteil sein. Deutschland steht nicht umsonst in der Kritik, dass der
> Euro gemessen an der Wirtschaft um 30% unterbewertet ist und mit übermäßigen
> Exporten die anderen Wirtschaften kaputt macht. Die anderen können sich nicht
> wehren, denn die stecken mittendrin in der Eurozone. Aber die Währung ist nicht die
> Hauptursache. Griechenland ist dank der Strukturanpassungsprogramme der Troika
> so kaputt.

Die Währung, bzw. die Nichteinhaltung des Inflationsziels seitens Deutschland, ist eins der Probleme in der EU. Wie du schon richtig anmerktest, ist der deutsche Euro massiv unterbewertet, weswegen deutschen Waren auf dem Weltmarkt billiger als üblich angeboten werden, was Dumping ist.

Japan verfolgt gezielt diese Politik und ist ebenso auf Importe angewiesen, trotz Rohstoffarmut wie in Deutschland (und wie Sie anmerkten Griechenland). Ziel ist es eben die Exporte anzukurbeln. Das ist in der Wirtschaftspolitik eigentlich ziemlich gängig und kein spezieller Varoufakis-Streich. China verfolgt diese Politik, trotz eigener Rohstoffe und die DDR-Wirtschaft ist unter anderem nach der Währungsunion durch den viel zu starken DM-Kurs zugrunde gegangen. Wenn der Preis zu hoch ist, gibt es keine Nachfrage. Wo keine Nachfrage, da kann sich auch keine Wirtschaft etablieren. Wenn die Importe zu hoch sind und keine Zölle mehr als Regulationsmöglichkeit infrage kommen, wie wollen Sie dann den Warenstrom regulieren?

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