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  • Karoma

mehr als 1000 Beiträge seit 08.12.2012

Re: Quark

Doed schrieb am 25.07.2017 13:07:

> Karoma schrieb am 24.07.2017 19:08:

> > Doed schrieb am 24.07.2017 18:39:

> > > Karoma schrieb am 24.07.2017 15:56:

> > > > be8ung schrieb am 24.07.2017 15:14:

> > > > > Aber wenn neben dem (gekürzten) Gehalt/Lohn/Rente in € auch noch die Not-
> > > > > Drachme ausgezahlt worden wäre, dann wären regionale Geldkreisläufe in
> > > > > Gang gekommen und die einheimische Wirtschaft hätte etwas mehr
> > > > > Perspektive gehabt.

> > > > Mitnichten wäre die Wirtschaft in Gang gekommen, denn die Währung wäre stark
> > > > abgewertet worden, Schulden wären weiterhin in Euro und notwendige Importe
> > > > wären stark verteuert worden, so dass die Wirtschaft noch weiter geschädigt
> > > > worden wäre.

> > > Oder man hätte statt teurer Importe wieder verstärkt auf regionale Produkte
> > > zugegriffen und die heimische Wirtschaft angegkurbelt.

> > Du vergisst eines: Griechenland hat kaum Ressourcen und muss einiges
> > importieren. Das können sie nicht einfach aus der Luft zaubern. Desweiteren war
> > bereits 2015 die gr. Wirtschaft schon stark geschädigt und etwas aufzubauen kostet
> > sehr viel Geld, was jedoch nicht vorhanden ist.
> > Und diejenigen, die einen Kredit in Euro haben, sind dann doppelt und dreifach
> > gestraft.

> Das ist alles sehr allgemein. Sie kennen die griechische Wirtschaft auch nicht besser
> als ich.

Es fängt schon bei Öl und Gas an, was importiert werden muss und hört noch lange nicht bei Autos auf.

> Nur ich treffe keine Aussagen, welche Strategie nun am besten gewesen wäre. Die
> schon lange Außenhandelsbilanz ziemlich schlecht. Wenn die Importe wenigstens ein
> Wirtschaftswachstum die Handelsbilanz verbessert, gestützt hätte, dann wäre es okay.
> Hier liegt es aber nahe, dass eine Wechselkursanpassung auf jeden Fall in Betracht
> gezogen werden muss.

Griechenland ist ein klassisches Importland. Eine entsprechende Industrie aufzubauen, die entsprechend exportiert oder sich selbst versorgen kann, wobei auch weiterhin Rohstoffe und Vorprodukte importiert werden müssen, würde Jahrzehnte und viel Geld in Anspruch nehmen.

> > > Ökonomie ist eben nicht so leicht ;)

> > Eben, nur das vergessen gerne diejenigen, die eine eigene Währung als das
> > Allheilmittel für Griechenland darstellen.

> Und Sie treffen ohne tiefere interne Kenntnisse einfach den Gegenteil als Schluss.
> Das ist keinen Deut besser.

Also ich habe mich informiert.

> > > Übrigens kommen die Länder in der EU wirtschaftlich trotzdem ziemlich gut weg,
> > > die nicht den Euro genommen haben. Die sind zwar teilweise am Euro gekoppelt,
> > > aber haben noch einen Auf-und Abwertungsspielraum, der etwas Regulation
> > > ermöglicht.

> > Welche Länder denn? Polen, Litauen, Lettland, etc.? Deren Wirtschaft ist nicht
> > wirklich gesund. Die leiden auch an dem Dumping Deutschlands bzw. der Austerität,
> > die diese durchmachen mussten.

> Da haben Sie meinen Text ganz schön gekürzt zitiert. Die ganze EU schwächelt,
> trotzdem kommen Nichteuro-Länder nicht schlechter weg, wie Sie es anhand ihrer
> Argumentation naheliegen würde.

Ich habe keine Wertung darüber gemacht, ob deren Wirtschaft besser oder schlechter als andere Euro-Ländern dasteht.

> > > Sowas kann von Vorteil sein. Deutschland steht nicht umsonst in der Kritik, dass
> > > der Euro gemessen an der Wirtschaft um 30% unterbewertet ist und mit
> > > übermäßigen Exporten die anderen Wirtschaften kaputt macht. Die anderen
> > > können sich nicht wehren, denn die stecken mittendrin in der Eurozone. Aber die
> > > Währung ist nicht die Hauptursache. Griechenland ist dank der
> > > Strukturanpassungsprogramme der Troika so kaputt.

> > Die Währung, bzw. die Nichteinhaltung des Inflationsziels seitens Deutschland, ist
> > eins der Probleme in der EU. Wie du schon richtig anmerktest, ist der deutsche
> > Euro massiv unterbewertet, weswegen deutschen Waren auf dem Weltmarkt billiger
> > als üblich angeboten werden, was Dumping ist.

> Japan verfolgt gezielt diese Politik

Huch? Hat nicht Abe erst letztens versucht, aus der Deflation herauszukommen?
Aber selbst wenn es so wäre, heißt es noch lange nicht, dass das richtig wäre.

> und ist ebenso auf Importe angewiesen, trotz Rohstoffarmut wie in Deutschland (und
> wie Sie anmerkten Griechenland). Ziel ist es eben die Exporte anzukurbeln.

Dazu braucht es die entsprechende Industrie. Die hat Griechenland nicht und es würde Jahrzehnte dauern und viel Geld brauchen, dieses aufzubauen.

> Das ist in der Wirtschaftspolitik eigentlich ziemlich gängig und kein spezieller
> Varoufakis-Streich. China verfolgt diese Politik, trotz eigener Rohstoffe

Ja, ein race-to-the-bottom, wo es keine Gewinner gibt, ist recht verbreitet. China wurde ja auch schon deswegen kritisiert.

> und die DDR-Wirtschaft ist unter anderem nach der Währungsunion durch den viel zu
> starken DM-Kurs zugrunde gegangen.

Es war nur ein Fehler von vielen. Anderere beispielsweise der Betrug über die Treuhand und die fehlende Wirtschaftspolitik.

> Wenn die Importe zu hoch sind und keine Zölle mehr als Regulationsmöglichkeit
> infrage kommen, wie wollen Sie dann den Warenstrom regulieren?

Bspw. Zölle einführen. Oder im Falle einer Währungsunion, dass die Zielinflation eingehalten wird.

Btw. der GEuro, oder wie man die Parallel-Währung auch nennen will, ist eine Erfindung der Deutschen Bank. Natürlich nicht ohne den Hintergedanken, wie man die eigenen Pfründe auf Staatskosten verteidigen kann.
Und die Idee des Grexits kommt auch aus der Finanzlobby. Ebenfalls mit dem Hintergedanken, Verluste auf den Steuerzahler abzuwälzen.

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