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  • derdickemax

mehr als 1000 Beiträge seit 16.03.2004

Varoufakis Ehrendoktor der Uni Sussex?

Irre ich mich oder ist Sussex nicht die Uni, an der
Ernesto Laclau (nachdem er Argentinien verlassen
musste) sehr lange gearbeitet und gelehrt hat?
War Varoufakis damals nicht einer seiner Studenten?

Laclau, der sich selber lebenslang als Marxisten sah
- aber in der Linie von Antonio Gramsci -, wurde
allgemein als Postmarxist und Begründer des Populismus
angesehen. Erst des von links, später auch des von rechts.

Tatsächlich war Laclau ein Bewunderer des argentinischen
Präsidenten Juan Peron mit seinem "Dritten Weg".
Der Vordenker der Neuen Rechten Alain de Benoist hatte
ja Gramcsi und Laclau auch für die Rechten adaptiert.

Man mag zu Varoufakis' Thesen und seinem überzogenen
Selbstdarstellungshang ja stehen wie man mag, aber die
Stellungnahme der Syriza ist definitiv unter aller Sau.
Auch wenn man seine Schlussfolgerungen nicht teilt, so
ist er doch einer, die zum Nachdenken anregen.
Und das ist in unserem Jahrhundert der Hirnverflachung
immerhin schon etwas.

Amüsant finde ich seine Masche, überall heimlich ein
Diktiergerät mitlaufen zu lassen. Damit hat er schon
Schäuble zur Weißglut geärgert.

Ganz nebenbei: ob das Kind jetzt Euro, Drachme, Rubel,
Sesterze oder Türklira heißt spielt keine Rolle.
Die Probleme Griechenlands liegen ganz woanders.
Das Land hat seit Jahren eine schwarze Null die besser
ist als die Schäubles, was Not tut ist ein definitiver,
massiver Schuldenschnitt ("Haircut").

Wer total falsch investiert, der verliert eben sein Geld.
Und so müssen die, die in Griechenland investiert haben,
jetzt dran glauben. Aber da die deutschen und französischen
Banken ihre griechischen "Staatsschätze" längst an die
EZB verkauft haben, findet der Schnitt eben dort statt.
Und dort tut er keinem wirklich weh.

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