Ein Staat - gleichzeitig eine Volkswirtschaft - benötigt die Privatwirtschaft und den Staatsdienst in einem ausgewogenen Verhältnis.
Ich möchte nicht über die Wertschöpfung durch die Leute im Staatsdienst diskutieren. Der Staatsanwalt der Polizist, der Lehrer, der Soldat, der Finanzbeamte - sie alle bringen einen Leistung für den Staat. Aber es werden auch Steuerzahler aus der Privatwirtschaft benötigt, mit deren Steuern die oben erwähnten Staatsdiener bezahlt werden.
Es gibt noch einen weiteren Aspekt - die oben erwähnten Leute bringen kein Geld in das Land. Es bedarf einer Export-Industrie, Konsumgüter-Industrie, Tourismus-Wirtschaft, die Geld aus dem Ausland in diesen Staat und in diese Volkswirtschaft schaufeln.
In Griechenland funktioniert die Tourismus-Wirtschaft gut. Ich habe die Zahlen nicht im Kopf, schätze aber, dass sie auf etwa 20 % vom BIP kommen. Aber die Exportwirtschaft ist unterentwickelt. Die paar Flaschen bestes Olivenöl und der Schafkäse machen das Kraut nicht fett.
Die Griechen möchten zwar arbeiten, aber wenn sie für den Staat arbeiten, wer soll das bezahlen? Es fehlen die Unternehmen, die Sachgüter produzieren. Es gab einmal solche Fabriken, die sind alle zugesperrt, und hier ist nicht der Schäuble schuld. Die Produktivität ist schwach, die Lohnstückkosten sind zu hoch, da halten sie dem Wettbewerbsdruck in der Globalisierung nicht stand.
Wenn sie nicht den Euro sondern eine eigene Währung hätten, würden sich die Verhältnisse irgendwie anpassen. Es würde wieder interessant, in Griechenland für Griechenland zu produzieren!