Venezuela war zwischen den 70ern und Mitte der 90er dank des Erdöls das reichste Land Lateinamerikas.
Inzwischen ist es geprägt durch tägliche Hungerdemonstrationen.
https://www.youtube.com/results?search_query=venezuela+protestas+hambre
Seit 2014 - also noch vor dem Verfall des Ölpreises - ist das Land geprägt durch stark negatives Wirtschaftswachstum. Die sind nun im dritten Rezessions-Jahr. Der Präsident hat schon gesagt, dass für das nächste Jahr keine Besserung in Sicht ist.
Schon für 3 aufeinanderfolgende Rezessionsjahre für ein Land muss man lange suchen. Mir fällt da in jüngster Vergangenheit nur Griechenland und Zimbabwe ein. Allerdings war in Griechenland der Niedergang in Venezuela längst nicht so stark wie nun in Venezuela.
Ärzte demonstrieren gegen die Unterversorgung mit Medikamenten. Die Opposition beschloss per Gesetz, internationalen Hilfsorganisationen den Zugang zu den leidenden Menschen zu ermöglichen. Der Präsident verbot dies per Dekret.
Ich empfehle dem Leser aktuell die Artikel von Nicolas Casey und Meredith Kohut von der New York Times (http://tinyurl.com/hqv6q9g, http://www.nytimes.com/2016/05/16/world/americas/dying-infants-and-no-medicine-inside-venezuelas-failing-hospitals.html ). Beide halten sich im Gegensatz zu unserem Autor ja selbst im Land auf.
Anfang dieses Jahres siegte die Opposition in landesweiten Parlamentswahlen mit starker Wahlbeteiligung mit 58 zu 42%. Seitdem verschlechterte sich die Versorgungslage noch einmal dramatisch.
Amnesty International warnt in schärfsten Worten, daß die sture Regierung mit dem Leben von Millionen von Menschen spielt.
The Venezuelan authorities’ stubborn denial over the country’s current humanitarian crisis, coupled with their refusal to ask for international aid, are putting the lives and rights of millions of people at serious risk, Amnesty International said as it concluded a visit to the country.
An Amnesty International delegation spoke to public officials, NGOs, human rights defenders, lawyers and survivors of human rights violations in Caracas, Guarenas and the state of Táchira, on the border with Colombia. People spoke of the chronic lack of essential food staples and medicines as the country faces one of the worst economic crises in decades.
Gesamter Text: https://www.amnesty.org/en/latest/news/2016/06/venezuela-stubborn-politics-accelerate-catastrophic-humanitarian-crisis/
Die Opposition konnte in weniger als einer Woche fast 2 Millionen Stimmen für ein Abwahlreferendum beizubringen. Mit allerhand Tricks versuchen sie seitdem, Stimmen für ungültig zu erklären. http://www.caracaschronicles.com/2016/06/03/54198/
Selbst im chavistischen Internet-Forum aporrea.org kündigen die verbliebenen kritikfähigen Köpfe dieser fehlgeleiteten Bewegung den Bonzen an der Spitze ihre Gefolgschaft auf.
http://www.aporrea.org/actualidad/a229614.html
Einem könnte angesichts der völlig verfahrenen, extrem traurigen und dramatischen Lage schon langsam der abenteuerliche Gedanke kommen, Herr Neuber ist ein CIA Agent, der die Linke durch seine Venezuela Berichterstattung ins offensichtliche Abseits schicken will. Die Situation wird zunehmen unerträglich.
Im Hinblick auf die Aktivitäten des von seiner mitte links Regierung unterstützten aktuellen uruguayischen OAS Präsidenten Almagro gibt es gerade für mitte-rechts Regierungen wie Argentinien unterschiedliche Optionen. Ein immer mehr ins Chaos abgleitende Venezuela kann denen durchaus als warnendes Beispiel für die Schwächung der eigenen linke Opposition im Land dienen nach dem Motto: Seht her, so werden wir enden, wenn wir keine Stabilisierungsreformen durchführen.
Ähnlich nutzten Amerikanische Sklavenhalterstaaten im 19. Jahrhundert die Gewalt und den ökonomische wie ökologischen Niedergang Haitis nach dessen erfolgreicher Sklavenrevolution, ohne dass das Land danach je zur Ruhe kam.
Ansonsten halten noch zahlreichen karibischen Insel-Staaten Maduro die Treue, weil sie seit Jahren auf Kosten des venezolanischen Volkes von verbilligten Erdöl profitieren. Dabei sind diese Inseln dank Luxus-Tourismus oft nicht mal arm.
Auch in der US-Politik dürften viele mit den Erdölkonzernen verbundene Politiker erwartungsfroh darauf warten, dass dieses unfähig Regime das einst reiche Land in den Boden gewirtschaftet hat, um sich dann ein paar Filet-Stücke zu sichern.
Auch unter gewissen US-amerikanischen Spekulanten war der Chavismo stets sehr beliebt. Die Rhetorik interessiert die ungefähr so viel wie chinesische Reissäcke. Die von der chavistischen Regierung stets pünktlich bezahlten Apotheken-Renditen für Staatsanleihen in US-Dollar hingegen schon. Uruguayischen Bauernkooperativen stürzten sie ohne mit der Wimper zu zucken ins elend, indem sie die Zeche.
https://www.google.de/search?q=venezuela+uruguay+agricultores