... und darum auch nicht "gleiches Geld".
Das gilt sowohl für Männer, als auch für Frauen. Denn Menschen arbeiten nunmal unterschiedlich. Der Kollege gegenüber hat vielleicht die selbe Stellenbezeichnung, schafft dafür aber viel mehr oder viel weniger als ich. Gleiches gilt für die Arbeitsqualität oder für jegliche andere Metrik, die zur Bewertung der Arbeitsleistung herhalten muss.
Letzlich kommt es darauf an, welche Metrik zur Bewertung der Güte der geleisteten Arbeit für den Arbeitgeber am Wichtigsten ist. Und hat man nach dieser Metrik eine gute "Punktzahl", kann man auch sehr gut Gehalt verhandeln.
Und ich als Unternehmer entscheide tatsächlich allein darüber welche Metrik für mich wichtig ist, wenn ich mir überlege ob ich den Bewerber, der da gerade vor mir sitzt, das von ihm aufgerufene Gehalt zahlen möchte oder nicht.
Das ist im Übrigen ohnehin der wichtigste Punkt: Dieses ganze Gesetzesvorhaben ist wieder einmal ein eklatanter Eingriff in die vertragliche als auch die unternehmerische Freiheit von Menschen. ICH entscheide, wem ich wieviel von meinem hart erarbeiteten Geld abgebe. Und wenn mir die Arbeit der Mitarbeiterin X weniger wert ist, als die Arbeit des Mitarbeiters Y, dann ist das so und mein gutes Recht. Umgekehrt genauso.
Auf die Frage, wieviel ihr männlicher Kollege verdient, würde ich im Übrigen antworten: Das kann ich nicht sagen, weil deine Stelle/Aufgabengebiet einzigartig ist. Wenn das nach Gesetz nicht "zählt", sage ich ihr das Gehalt vom Hausmeister - ist ja auch ein Kollege.
Was sich viele Gewerkschaftsheineis immer nicht vorstellen können: die Bewahrung eines guten Arbeitsklimas hängt auch davon ab, das sich niemand ungerecht behandelt "fühlt". Sonst kommt schlechte Stimmung auf und niemand kann mehr in Ruhe arbeiten. Das Problem: es ist ein Gefühl. Ich kann dem weniger leistenden Kollegen nicht sagen, in wie fern er/sie schlechter arbeitet als sein besser arbeitender Kollege, weil er sich dann
a) entweder minderwertig fühlt oder
b) wütend wird, weil er der Meinung ist, dass das nicht stimmt. (Dunning-Krüger)
Oft ist es aber auch so, dass die schlechter bezahlten Angestellten für die vorgesehenen Tätigkeiten "ausreichend" gut arbeiten, aber eben nicht so kompetent/intelligent sind wie ihr Kollege (der nur aus "der Ferne" das gleiche macht). Solange sie ausreichend gut sind, ist ja aus meiner Sicht auch alles okay. Nur bekommen sie dann eben das Gehalt, bei dem ich der Meinung bin, dass es für die "ausreichende" Arbeit angemessen ist.
Kommt jemand und möchte eine Gehaltserhöhung wird er sie begründen und muss dann darlegen, warum seine (zukünftige) Arbeit das Mehr an Gehalt auch tatsächlich wert ist. So einfach ist das.
Und wer auf diese einfache Frage keine Antwort hat - was soll man da machen?