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  • Terence Spencer

54 Beiträge seit 03.08.2021

Re: Paßt auch wegen Bezug zu OC43/Russengrippe von 1890

Ihre Ferndiagnose ist durchaus sehr wohlwollend Herrn E. gegenüber. Bisher habe ich mich auch an die "gute" Sichtweise gehalten und ihm unterstellt, dass er seinen Beruf als "Gefängnispsychologe" aus persönlichem Erkenntnisinteresse (das Gefängnis an Hand des Gefängnis innerhalb des Gefängnisses studieren) gewählt hat.
Es gibt aber nicht nur die eine, "gute" Sicht der Dinge. Mir stellt sich bspw. die Frage, warum jemand, der die Möglichkeiten hat, eine eigene Praxis zu betreiben, dies nicht wahr nimmt? Amtsärzte und Gefängnispsychologen (GP) im Staatsdienst sind mir suspekt, denn sie könnten ja die Freiheit einer eigenen Praxis genießen. Was treibt diese Menschen dazu, sich das anzutun? Noch dazu liegt es in der Natur der Sache, dass er als Gefängnispsychologe die Täter, nicht die Opfer behandelt (die natürlich selbst meist Opfer waren, aber sich dann doch für diesen Weg entschieden haben).
Warum also die eigene Freiheit beschneiden und sich um die Täter sorgen, was die meisten Psychotherapeuten aus psychohygienischen Gründen ablehnen?

Macht ist meine Antwort.

Als GP hat er wesentlich mehr Macht über seine Klienten als er das bei den hilfesuchenden Geschädigten in freier Wildbahn hätte. Er darf sich mit den "verbotenen" Sachen beschäftigen, denn der Zweck, also die Resozialisation, heiligt die Mittel - Auf nichts anderes läuft seine Argumentation bzgl. Corona hinaus.

Ich muss zugeben, dass mir der Lebenslauf nicht geläufig war. Eine therapeutische Selbstreinigung dürfte wie so oft eher oberflächlich geblieben sein. Dazu dann weder eine fundierte psychologische, noch eine philosophische Ausbildung - Ja, ich bin der Meinung, dass das eine nicht ohne das andere geht, sowohl was die Art zu Denken, die Sprache als auch die Wissenschaftstheorie angeht.
Dazu dann noch ein mächtiger, eigener Schatten, der von der Gesellschaft gedeckt wird und es nötig macht, die Moral als Monstranz vor sich herzutragen und sie für die eigenen Interessen zu nutzen. Soweit mein 'weniger guter' Eindruck.
Das ganze dann gepaart mit der neuralen Entwicklung eines 70-jährigen...
... sehr unschön das Ganze.

Das Unschöne in unserer Gesellschaft ist meiner Erfahrung nach das, was die intellektuelle Verwirrung aufhebt - daher auch meine Anspielung auf das ES im Titel.

Aber das Schöne an der auf Freud basierenden Wissenschaft ist ja, dass es nur eine Theorie ist, und solange man nicht in der Lage ist, die Aussagen der Theorie auf die Theorie selbst anzuwenden, z.B. weil die Gesellschaft und man selbst nicht bereit für so viel 'Wahrheit' wäre, sind Theorien eben nur Theorien und keine moralischen Richtlinien.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ängste sind das eine, 'Machtgeilheit' das andere.
Letzteres ist in Sachen Corona viel maßgeblicher.

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