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  • Haschpappi

mehr als 1000 Beiträge seit 10.07.2017

Re: Wie der BND gezielt Mörder aus der Nazi-Zeit rekrutierte/ Der Fall Erich Wie

Gute und zuverlässige Beamte (wie Referatsleiter) wachsen nicht auf Bäumen.
Und gerade wenn ein Beamter willens und fähig ist, sich unter das aktuell herrschende System zu fügen (also seine Loyalität exakt dem derzeitigem System gilt), dann ist das ein großer Pluspunkt für seine Anschlußverwendung. Auch die DDR hat handverlesene NS-Beamte weiterbeschäftigt bzw zur Aufbau der KVP/NVA genutzt.
Hätte man zwischen 45 und 49 alle Beamten mit NS-Verstrickungen dauerhaft aus dem Dienst entfernt, dann hätte es eine extreme Verwaltungskrise gegeben, Exekutive und Judikative wären nicht mehr arbeitsfähig gewesen.

Deine o. a. Ausführungen mögen zutreffen; wohl möglich ist es staatlichen Opportunismus geschuldet, die noch vorhandene Leute aus der NS-Exekutive (diese kannten ihr "Handwerk" und brachten das notwendige know-how gleich mit) in die öffentliche Verwaltung - und insbesondere in die Sicherheitsbehörden - der jungen Bundesrepublik zu integrieren.
Auf der anderen Seite ist dem Hessenschau-Artikel zu entnehmen, dass z. B. der BND (Vorgänger war die Organisation Gehlen) "gezielt Mörder aus der Nazi-Zeit rekrutierte"; übrigens fanden sich auch auch alte Nazi-Kader und -Seilschaften in der Bundeswehr und dem Grenzschutz (später BGS) wieder und bildeten weiter junge Männer - im alten Geist - bis in die 1970er Jahre aus.
Und eines ganz klar zu Kriminellen im Staatsdienst: Mit Mördern will selbst die französische Fremden-Legion (Légion étrangère) nichts zu tun haben - und die sind bekanntlich nicht wählerisch, was die Vergangenheit ihrer Bewerber angeht.

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