"- Was haben militante extremistische Terrororganisationen mit der Religion Islam zu tun?"
Jede Form von Gewalt, die sich gegen menschliches Leben richtet, ist durch Religion verursacht oder besser gesagt: durch Religionen, die das autoritäre Konzept verbreiten, dass es etwas Höheres, Heiligeres als das Leben gibt.
Anders gesagt: Wenn die Überzeugung, dass es ein höheres Prinzip als das Leben gäbe, fehlen würde, gäbe es auch keine Rechtfertigung, ein anderes Leben gewaltsam zu beenden.
"Im Namen Gottes" sind viele Gräueltaten geschehen. Inzwischen haben nur die Namen gewechselt: Heute wird gemordet "im Namen der Freiheit", "im Namen der Menschlichkeit", "im Namen der Demokratie", "im Namen der Sicherheit" usw. usf.
Aber das Prinzip ist und bleibt religiösen Ursprungs.
Will will uns der Verfasser die Islamische Expansion erklären, die unmittelbar nach dem Tod Mohammeds begann?
Gar nicht. Islam und Christentum sind beide Missionierungsreligionen. Dass ich das Christentum für die gewalttätigere Religion halte, liegt a) an der Lektüre der mehrbändigen "Kriminalgeschichte des Christentums", b) an der jahrhundertelangen Dauer der Ketzerverfolgungen, den zahlreichen Darstellungen von Inquisitionsprozessen incl. Scheiterhaufen und Hexenverbrennungen sowie c) den häufigeren Beispielen islamischer Toleranz gegenüber anderen Glaubensgemeinschaften.
"Die Ablenkung mit dem Verweis auf militante christliche Extremisten im Mittelalter und während der Zeit der Kreuzzüge habe ich vernommen. Ich erkenne die Absicht und bin verstimmt ..."
Dass es tiefer geht als bei einem oberflächlichen Ablenkungsmanöver, sollte damit wohl auch geklärt sein.