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Avatar von auf_der_hut
  • auf_der_hut

mehr als 1000 Beiträge seit 07.05.2008

Re: Verengte Diskussion

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Man kann und sollte Israel für vieles kritisieren, was es tut. Aber die Hamas hat sich mit ihren Taten außerhalb der menschlichen Zivilisation begeben - und das ist nicht einfach ein Fehler oder eine aus dem Ruder gelaufene militärische Operation, sondern das erklärte Ziel. Es ist kein gezielter politischer Mord, als den man manches bezeichnen könnte, dessen Israel beschuldigt wird - das ist viel mehr.

Wenn jüdische, rassistische Siedler Nichtjuden aus Rassismus töten, dann ist das falsch. Wenn sie dabei noch Unterstützung aus der Regierung bekommen, dann ist das schlimm.

Aber mir ist nicht bekannt, dass es in Israel eine Organisation gibt, deren satzungsmäßiger Zweck der Völkermord an Nichtjuden ist und die gleichzeitig den Anspruch erhebt, die politische Vertretung des jüdischen Staates zu sein. Die Hamas nimmt den Tod von jüdischen Zivilisten nicht (eventuell billigend) in Kauf, das ist vielmehr der Zweck ihrer Operationen. Das sind auch keine spontanen Pogrome einer aufgestachelten Volksmenge, sondern es wurde aufwändig und generalstabsmäßig geplant, von der Hamas-Führung befohlen und sogar live gestreamt, um den Ruhm der Täter zu mehren. Die Attacke richtete sich auch nicht gegen die Siedler oder deren Wehrdörfer auf palästinensischem Gebiet, sondern gegen unverteidigte, unstrittig israelische Dörfer.

So etwas existiert in Israel nicht, nicht einmal annähernd. Die israelische Armee mag die genauen Umstände des Todes von Abu Akleh vertuscht haben und viel spricht dafür, dass sie von einem israelischen Soldaten erschossen wurde, aber es gibt keinen Hinweis, dass das der Zweck des ganzen Einsatzes war. Sicher ist, dass von palästinensischer und von israelischer Seite geschossen wurde, dass es eine unübersichtliche Gefechtssituation gab. Ich wüsste auch nicht, dass sich die Armee mit der Erschießung gebrüstet hätte.

Über angebliche Erschießungen "unter dem Radar" kann man naturgemäß nur spekulieren, aber nicht vernünftig diskutieren. Wir alle sind nun mal auf die verfügbaren Informationen angewiesen, denn wir sind alle nur Medienkonsumenten verfügen nicht über Informationen aus erster Hand. Und jetzt ist auch nicht der Zeitpunkt dafür, denn das klingt alles, ob beabsichtigt oder nicht, nach Relativierung und Rechtfertigung für eine Tat, die vielleicht zu erklären, aber niemals zu rechtfertigen ist. Und deshalb sollte man das zum jetzigen Zeitpunkt unterlassen.

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