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  • Navido

186 Beiträge seit 28.11.2020

Ein paar kritische Kommentare

Mein Kommentar wurde gesperrt, weil er gegen die "Netiquette verstößt und als respektlos, unsachlich oder provokativ erachtet wird." Lag es an der Überschrift? Keine Ahnung. Hier nochmal mit minimalen Änderungen.

die in ihrem Programm von "76 Jahren Kolonisierung Palästinas" raunen und damit im Grunde deutlich machen, dass sie überhaupt keine Jüdinnen und Juden im Nahen Osten sehen wollen.

Ich hab noch nicht gehört, dass Menschen, die die Eroberung des amerikanischen Kontinents durch die Europäer als Kolonialismus bezeichnen, damit deutlich machen, dass alle Menschen europäischer Abstammung wieder abhauen sollen. Die Einstaatenlösung gilt ja eher als radikale pro-palästinensische Position, und auch die sieht nicht vor, dass die Juden im Nahen Osten verschwinden sollten.

... die in ihrem Programm kein einziges Mal das Wort Antisemitismus auch nur erwähnt ...

Der Autor hat allerdings israelischen Rassismus gegen Araber, den eigentlich niemand bestreitet, auch nicht erwähnt.

... und über die Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 kein Wort verliert

Über jahrzehntelange eklatante Völkerrechtsbrüche seitens Israel hat der Autor allerdings auch kein Wort verloren. Auch nicht z.B. über das Massaker von Sabra und Schatila, das noch schlimmer als das vom 7. Oktober war und für das Israel und libanesische Falangisten gemeinsam verantwortlich waren.

wer noch nie vom Arbeiterzionismus gehört hat, der sollte einen solchen Kongress nicht veranstalten.

Was spielt es denn für die Palästinenser eine Rolle, ob Sozialisten oder Kapitalisten ihnen das Land wegnehmen? Und woher will der Autor eigentlich wissen, ob die Veranstalter noch nie was vom Arbeiterzionismus gehört haben? Weil sie es nicht erwähnt haben?

Wer sich das Programm des Kongresses anschaut, muss denen Recht geben, die in der Parole "Free Palestine from German Guilt" / "Verschont Palästina mit der deutschen Schuld" vor allem ein Bekenntnis gesehen haben, mit der deutschen Geschichte bloß nicht mehr konfrontiert zu werden.

Das entbehrt doch jeder Logik. Es sind ja wohl gerade diejenigen, die bedingungslos hinter Israel stehen, die sich damit selbst von deutscher Schuld reinwaschen wollen. Israel-Kritiker finden es einfach nicht richtig, dass Palästinenser den Preis für den Holocaust bezahlen, wie Desmond Tutu mal meinte.

Aber nur, wer das zur Kenntnis nimmt, kann über eine emanzipatorische Perspektive für alle Menschen in Israel-Palästina reden, auch aller Juden und Palästinenser.

Wieso redet der Autor denn eigentlich nicht selbst über diese Perspektive? Was schwebt ihm denn genau vor?

Doch im Gegensatz zum Israel-Gaza-Krieg mobilisiert das Leid der Menschen im Sudan kaum Menschen in Deutschland.


Das hat vor allem damit zu tun, dass unsere eigene Regierung im Sudan kein Komplize ist.

Immerhin ist der Autor gegen ein Verbot der Konferenz, obwohl er mit dem Inhalt nicht einverstanden ist. Das weiß ich zu schätzen.

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