Es ist schon beeindruckend, wie eindringlich und ausführlich sich ein deutscher Journalist distanzieren muss, bevor er sich legitimiert glaubt, die gestrige polizeistaatliche Aktion zu kritisieren.
Das Narrativ vom Israel-bezogenen Antisemitismus ist so tief eingesunken, dass man ihm offenbar kaum noch entkommt. Und schon gar nicht im Land der Täter, das täglich zu beweisen müssen vorschützt, nunmehr geläutert zu sein und nicht einen Hauch von Judenfeindlichkeit auf seinem Staatsgebiet mehr zuzulassen.
Die Läuterung ist eine Reinwaschung von allen im Zweiten Weltkrieg begangenen Sünden, da ja dieser, insofern es Deutschland anlangt, seit nunmehr vielen Jahrzehnten auf den grausigen Versuch der Judenausrottung reduziert wird. Als hätte man sich anderweitig anständig verhalten.
Und so verteidigt man, ja unterstützt tatkräftig mit Waffenlieferungen, die aktuellen Greuel, die zwar nicht an die eignen heranreichen, aber eben doch solche sind. Hunger als Waffe einzusetzen, etwas was Israel tut, wie inzwischen sogar Usaid bestätigt, ist verpönt, eine denkbar schlimme Menschenrechtsverletzung, die auch durch abscheuliche Taten der gegnerischen Seite nichts anderes wird. Das will man aber auf deutschem Boden nicht hören, daher die Polizeiaktion, die der Meinungsfreiheit Hohn spricht.
Disclaimer: Das Vorstehende ist meine, wenn auch von Fakten gestützte, persönliche Meinung und hat keinesfalls zum Ziel, irgendjemanden irre zu führen.