Wer ernsthaft glaubt, die Eltern hätten die volle Verantwortung für
die Erziehung ihrer Kinder, hat vermutlich selber keine, oder denkt
nach typisch marktwirtschaftlichem Muster: Jeder soll sehen wo er
bleibt. Wenn die Eltern wirklich die totale Verantwortung hätten,
dann müßten sie auch die "Weltbildhoheit" der Kinder haben und das
ist längst nicht mehr der Fall, schon vor der Pubertät nicht. Selbst
wenn Eltern ihren Kindern die nötige Medienkompetenz geben wollen,
dann geht das nur unter hohem Zeitaufwand möglich, den die meisten
sich schlicht nicht leisten können.
Aber in einem Punkt gebe ich Dir recht: Die Eltern können Vorbild
sein. Wenn Papa nach der Maloche mit nem Bier vor der Glotze sitzt,
anstatt sich mit den Kindern zu beschäftigen oder ein Buch zu lesen,
wenn Mama billig, billig bei Aldi einkauft und Tütensuppen und
TK-Pizza statt richtigem Essen kocht, dann muß man sich nicht
wundern, wenn die Kinder später zu doof sind, für sich richtig zu
sorgen. Meine Eltern waren Ernährungsmäßig ziemliche Ökos und sehr
rigoros was mein Fernsehkonsum anging: Ich durfte nur Tiersendungen,
Sesamstrasse etc. gucken, dafür aber am Wochenende auch mal einen
Spielfilm im Spätprogramm (z.B. Platoon mit 8), aber eben mit meinen
Eltern zusammen, die bereit waren, mir alle Fragen zu beantworten,
etc. Welche Eltern machen das oder können das überhaupt? Letztendlich
ist es eine Geld- und Bildungs-, vor allem aber auch eine Frage des
eigenen Selbstwertgefühls. Wer sich nur als konsumierendes Herdentier
auffaßt und mit diesem Dasein zufrieden ist, muß sich nicht wundern,
wenn die eigenen Kinder 200-€-Plastikschuhe haben wollen, mit 13
bereits übergewichtig, mit 15 starke Trinker und mit 17 von ihren
Handyrechnungen überschuldet sind.
Dennoch: Es alleine auf die Eltern zu schieben ist falsch. Wie
gesagt, es gibt zwei konkurrierende Bilder von der Gesellschaft, das
eine - marktwirtschaftliche - das den Menschen als atomisierte
Einheit aufaßt, die sich selbst irgendwie durchwühlen muß, oder - das
soziale - dass jeder für alle mitverantwortlich ist. Such Dir selbst
aus, welches Dir besser gefällt, bzw. welches Du für vernünftiger
erachtest.
Ob ich mal Kinder haben werde, weiß ich nicht. Persönlich würde ich
gerne, aber ob dies eine so lohnende Welt und vor allem Zukunft
ist...? Sollte ich welche haben, dann werde ich was Konsum angeht
vermutlich ein gutes Vorbild sein, den bei gibt's keine Glotze, kein
Handy, keine "Markenprodukte", ich koch selbst, bau meine Möbel
selbst, renovier selbst und meine Kinder werden da bei mir gegen eine
Wand laufen, wenn sie so einen Stuss wie eine Spielkonsole haben
wollen. Entscheidend ist, und das hoffe ich, dass ich ihnen genügend
Selbstvertrauen vermitteln kann, um sich gegen die gleichaltrigen
Herdentiere behaupten zu können. Übrigens: Bildung ist da immer ein
guter Weg. :-)
Gruß, Z.
die Erziehung ihrer Kinder, hat vermutlich selber keine, oder denkt
nach typisch marktwirtschaftlichem Muster: Jeder soll sehen wo er
bleibt. Wenn die Eltern wirklich die totale Verantwortung hätten,
dann müßten sie auch die "Weltbildhoheit" der Kinder haben und das
ist längst nicht mehr der Fall, schon vor der Pubertät nicht. Selbst
wenn Eltern ihren Kindern die nötige Medienkompetenz geben wollen,
dann geht das nur unter hohem Zeitaufwand möglich, den die meisten
sich schlicht nicht leisten können.
Aber in einem Punkt gebe ich Dir recht: Die Eltern können Vorbild
sein. Wenn Papa nach der Maloche mit nem Bier vor der Glotze sitzt,
anstatt sich mit den Kindern zu beschäftigen oder ein Buch zu lesen,
wenn Mama billig, billig bei Aldi einkauft und Tütensuppen und
TK-Pizza statt richtigem Essen kocht, dann muß man sich nicht
wundern, wenn die Kinder später zu doof sind, für sich richtig zu
sorgen. Meine Eltern waren Ernährungsmäßig ziemliche Ökos und sehr
rigoros was mein Fernsehkonsum anging: Ich durfte nur Tiersendungen,
Sesamstrasse etc. gucken, dafür aber am Wochenende auch mal einen
Spielfilm im Spätprogramm (z.B. Platoon mit 8), aber eben mit meinen
Eltern zusammen, die bereit waren, mir alle Fragen zu beantworten,
etc. Welche Eltern machen das oder können das überhaupt? Letztendlich
ist es eine Geld- und Bildungs-, vor allem aber auch eine Frage des
eigenen Selbstwertgefühls. Wer sich nur als konsumierendes Herdentier
auffaßt und mit diesem Dasein zufrieden ist, muß sich nicht wundern,
wenn die eigenen Kinder 200-€-Plastikschuhe haben wollen, mit 13
bereits übergewichtig, mit 15 starke Trinker und mit 17 von ihren
Handyrechnungen überschuldet sind.
Dennoch: Es alleine auf die Eltern zu schieben ist falsch. Wie
gesagt, es gibt zwei konkurrierende Bilder von der Gesellschaft, das
eine - marktwirtschaftliche - das den Menschen als atomisierte
Einheit aufaßt, die sich selbst irgendwie durchwühlen muß, oder - das
soziale - dass jeder für alle mitverantwortlich ist. Such Dir selbst
aus, welches Dir besser gefällt, bzw. welches Du für vernünftiger
erachtest.
Ob ich mal Kinder haben werde, weiß ich nicht. Persönlich würde ich
gerne, aber ob dies eine so lohnende Welt und vor allem Zukunft
ist...? Sollte ich welche haben, dann werde ich was Konsum angeht
vermutlich ein gutes Vorbild sein, den bei gibt's keine Glotze, kein
Handy, keine "Markenprodukte", ich koch selbst, bau meine Möbel
selbst, renovier selbst und meine Kinder werden da bei mir gegen eine
Wand laufen, wenn sie so einen Stuss wie eine Spielkonsole haben
wollen. Entscheidend ist, und das hoffe ich, dass ich ihnen genügend
Selbstvertrauen vermitteln kann, um sich gegen die gleichaltrigen
Herdentiere behaupten zu können. Übrigens: Bildung ist da immer ein
guter Weg. :-)
Gruß, Z.