Ein sehr großer Teil der Gewalt die Kinder erleben (auch sexualisierte Gewalt) geht von anderen Kindern aus, wenn nicht sogar der größte Teil.
Nur wird das gerne als „alterstypische“ Neckereien und Rangeleien verharmlost, die schwerste seelische Traumata bewirken und die Persönlichkeit oft verändert und prägt. Besonders da es in der Regel außer Suizid keinen Weg für Kinder gibt, die Dauerfolter durch andere Kinder zu beenden.
„Kinder können grausam sein“ heißt es, und da kann man das „können“ übersetzen mit „sind es im Regelfall“. Bestärkt wird dieser Trend durch das Ausbleiben jeglicher erzieherischer Konsequenzen bei den Täterkindern. Strafrechtliche Konsequenzen gibt es ohnehin nicht.
Die Verstümmelung der Seele der Kinder wird dann als „Reifung“ bagatellisiert.
Getoppt wird das Ganze durch harte Strafen, wenn sich mal ein Kind gegen die Gewalt zur Wehr setzt. Denn das ist ganz böse Selbstjustiz und muss mit allen Mitteln unterdrückt werden.
Das erscheint ein deutlich größeres und flächendeckendes Problem zu sein, als irgendwelche gesellschaftliche Randphänomene...