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  • gunsmoke

53 Beiträge seit 19.08.2010

Re: Gar nichts widerlegt

Posersalamie schrieb am 03.08.2023 15:59:

Chad C. Mulligan schrieb am 03.08.2023 11:09:

Selten so eine argumentative Luftnummer gesehen. Hans-Werner Sinn meint, dass der Verbrauch fossiler Brennstoffe nur in andere Länder wandert, wenn sich "grüne" Länder dekarbonisieren. Der Autor meint, stimmt nicht: in der globalen Wirtschaftkrise ist die Rohölförderung gesunken. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.

Kurfristig hat Herr Sinn vielleicht recht. Was aber hinten runter fällt ist der Umstand, das sich früher oder später die meisten Länder dekarbonatisieren. Und zwar noch in diesem Jahrhundert.

Der Grund für die Dekarbonisierung der meisten Länder bis Ende des Jahrhunderts ist wohl damit zu begründen, dass die Vorkommen an billigen Öl, Kohle und Gas bis dahin erschöpft sind. Auch an diesem Punkt setzt die Argumentation von H. W. Sinn an: Die Vorkommen an billigen fossilen Brennstoffen werden mit hoher Sicherheit komplett aufgebraucht werden, so lange alternative Energien (Erzeugung + Speicherung + Transport) nicht günstiger sind. H. W. Sinn hat in einem seiner Vorträge kund getan, dass nach seiner Schätzung die Förderung von einem Fass Rohöl bei etwa 3-5 Dollar liegt.
Mit Blick auf die Verkaufspreise des Rohöls wird klar, welche Spanne nach unten möglich ist, bis sich die Förderung nicht mehr lohnt.

Wer die Technologie dazu hat, verdient Geld. Was also ist schlau: weiter auf Fossile Energie bauen oder jetzt die Grundlagen schaffen, in 50 Jahren auch noch Geld verdienen zu können?

Vor knapp über 30 Jahren wurde in Deutschland begonnen, die Windkraft- und Solarindustrie systematisch zu fördern. Es sind Firmen mit Produktionsstandorten in Deutschland entstanden. Von diesen ist heute kaum noch etwas übrig, die Produktion und der Verdienst findet im Ausland statt (China, Indien). Hier setzt eine andere Argumentation von H. W. Sinn an: Wir steigen aus fossilen Brennstoffen Stück für Stück aus und verlieren Wohlstand, weil andere mit der Technik (die wir einsetzen) das Geld verdienen. Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung bei den Herstellern von Wärmepumpen habe ich den Eindruck, dass sich Geschichte wiederholt: Viessmann hat angeblich seine Wärmepumpensparte verkauft, weil sie sich gegenüber den chinesischen Herstellern langfristig auf den Verliererposten sehen.

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