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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Wunschdenken

Klimaschutz hätten nur die Länder wirklich in der Hand, die über Lagerstätten fossiler Brennstoffe verfügten, die sie versiegeln könnten.

Was soll an dieser Aussage falsch sein? Deutschland hat für sich beschlossen, bestimmte Mengen an Braunkohle und Fracking-Gas im Boden zu lassen. Andere Länder wie GB oder die USA bauen dagegen grad ihre Förderkapazitäten aus.

Die Argumentation von Hans-Werner Sinn ist theoretischer Natur und geht an der Realität vorbei. Um die Nachfrage von einem Land in ein anderes zu verlagern, müssten dort die notwendigen Voraussetzungen gegeben sein: Infrastruktur für Import und Export, Raffinerien und eine energiehungrige Industrie. All dies lässt sich nicht ad hoc aufbauen, sondern benötigt Jahre.

Falsch. Deutschland hat binnen weniger Monate LNG Terminals gebaut, um "sauberes" sibirisches Erdgas durch dreckiges US-Frackinggas zu ersetzen.

Und wenn ein energieintensiver Betrieb wegen zu hoher Energiekosten vor der Pleite steht, dann wird er in dem selben Tempo in einem anderen Land ein Werk aufbauen, in dem die Energiekosten nicht aus ideologischen Gründen und aus Gründen der Volks-Umerziehung künstlich nach oben getrieben werden. Meist sind die Konzerne international breit aufgestellt, dann wird halt in Grün-Deutschland das Werk dicht gemacht (hört vorübergehend auf, zu produzieren) und die Kapazitäten in Indien werden mit billigem Kohlestrom ausgebaut. Und wenn es nicht die selbe Firma macht, dann macht es halt einer der Wettbewerber.

Aber zu einem gewissen grad hat es natürlich Deutschland in der Hand, den CO2 Ausstoß zu senken. In dem wir uns durch einen wirtschaftlichen Absturz in einen Agrarstaat ins Mittelalter katapultieren und als Abnehmer für Aluminium ausfallen. Weil wir es nicht mit Kartoffeln bezahlen können.

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