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133 Beiträge seit 24.08.2000

Falsche Schlussfolgerung und vergebene Chance

Ich will Herrn Schröder nichts unterstellen und kann auch ehrlich
gesagt aus besagtem Wikipedia-Beitrag auf Anhieb nichts Verwerfliches
herauslesen.

Aber ich muss meine Kritik an seinem Artikel aufrecht erhalten. Die
Schlussfolgerung aus den genannten Fakten und Indizien auf die
Aussage "es wird nie einen Bundestrojaner geben" ist schlicht falsch.

Und nicht nur das (und das ist das eigentlich Ärgerliche), er führt
zusätzlich in die Irre. Genau den Anspruch, den der Artikel an sich
selbst stellt, nämlich Klarheit zu schaffen ("Online-Durchsuchung ...
droht uns das wirklich?") erfüllt er nicht. 

Im Gegenteil, genau die Fakten, die erst Recht zur Vermutung Anlass
geben, dass doch etwas dran ist an den Gerüchten um einen
Bundestrojaner, lässt Hr Schröder (nachdem er sie zugegebenermassen
sauber von reiner Falschabschreiberei und Sensationsüberhöhung
getrennt hat) links liegen.

Was ist denn nun genau dran an der Aussage des Bundesstaatsanwalts?
Hätte man da nicht mal direkt in dessen Büro nachfragen können? Oder
es zumindest versuchen? Gab es konkrete Pläne, die Ursache waren für
den zitierten "Antrag" oder hatte die Anfrage mehr allgemeinen
"im-Falle-wenn-dann"-Charakter? Wenn konkret, was waren die genauen
Umstände? Welche technischen Möglichkeiten sind schon vorhanden, wenn
solch konkreten Anträge gestellt werden?
Oder in NRW bei den zuständigen Stellen, was war denn nun genau
gemeint mit "Internet-Festplatten" und ähnlichen unklaren
Formulierungen?

Die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage zu
Online-Durchsuchungen, dass man 200000EUR investieren wolle, um "neue
technische Verfahren" zu prüfen, ist doch wohl unübersehbar und
offensichtlich (fast schon wörtlich) als Interesse an etwas zu einem
Bundestrojaner ähnlichen zu interpretieren!

Herr Schröder scheint das komplett zu übersehen und folgert, es werde
nie einen solchen geben...

Schade. Hier wurde die Chance vergeben, _echte Aufklärung_ bei einem
-- wie ich finde -- hochinteressanten und auch brisanten Thema zu
leisten. Schade.
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