Mit dem Attribut "geistesgestört" bzw. "affekthafte Handlung" blendet man immer schön aus das es eigentlich um ein systemisches Problem geht, eines das man gerne in die Abgründe geistiger Verwirrung abschieben und aus dem Fokus haben möchte.
Man plant keinen Amoklauf! Man plant ein politisches Attentat, aber keine Affekthandlung. Und der Autor hat durchaus zu recht darauf hingewiesen das der oft rechte Hintergrund gerne unterschlagen wird.
Es gibt auch keine geplanten muslimischen Amokläufe. Nur haben wir mit dieser Art von Terrorismus in der Öffentlichkeit kaum ein Problem weil das nicht unsere "Werte" hinterfragt. Es ist völlig egal ob ein Moslem durchdreht oder aber geplante Anschläge begeht. Die öffentliche Diskussion berührt kein Tabu. Das sind Dinge die die Anderen machen.
Wenn wir aber rechtsextremistische Taten haben, in der Ukraine gerade solche Nazis hofieren, oder unsere Dienste die Taten solcher Typen wie NSU "decken", dann ist das nicht schön und will man auch nicht hören. Da ist es stets einfacher von "durchgeknallten" Amokläufern zu sprechen.
Und bei den nicht-rechten Amokläufern wird genau so verfahren. Es wird nicht thematisiert das diese Täter oft - nicht immer - übelst gemobbt wurden. Dann würden Opfer womöglich zu vorherigen Tätern. Und der Zusammenhang von Antidepressiva und Gewaltverbrechen wird komplett aus den Medien gehalten.