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  • Stoffelchen

mehr als 1000 Beiträge seit 18.12.2009

Re: Mischen, mischen, mischen

Twister2009 schrieb am 8. März 2012 15:11


> Also bitte, gestern haben Sie drei Cent zuviel Rückgeld bekommen und
> es nicht zurückgegeben, dann seien Sie beim Thema Korruption mal ganz
> still.

Das ist ein guter Anfang. Die meisten Leute haben kein Rückgrat.

> Irgendwie wird derzeit beim Thema Korruption einfach alles wild
> durcheinandergeworfen - Ordnungswidrigkeit, Straftat.. ist ja
> irgendwie alles nur eine Zutat im "wir sind doch alle
> Bescheißer"-Eintopf.

Bescheissen ist ja auch ein buter Eintopf aus Vorteilsnahme,
Beschiss, hintergehen etc.

> Ob die McD-Angestellte sich die übriggebliebene Frittenpackung aus
> dem Müll zieht und deswegen rausfliegt oder ob CW sich im Amt als MP
> oder BP seine Ausflüge spendieren lässt und dafür seinen guten Kumpel
> mit auf Geschäftsreise nimmt - alles das gleiche, alles eine Suppe.

Es ist letztlich eine Suppe. Der kleine Typ meint er könne sich
daneben benehmen, weil es "die Großen" auch tun würden

> Hier wird dann auch noch die (geistige) Reife außer Acht gelassen
> (Schüler vs. Erwachsener). Eben der "machen wir das nicht
> alle"-Eintopf, der auch gerne beim Thema ALG II verzapft wird - nach
> dem Motto "also, die ALG II sollen nicht alles mitnehmen, was geht"
> usw. 

Es ist meiner Erfahrung nach nur die Fortsetzung der bisherigen
Lebensführung. Man lernte durch ausprobieren, dass sich durchmogeln
einen netten Return zum Aufwand ergibt, und irgendwann ist das
Lebensmaxime.
Das schreit dann nach Rechtfertigung, und die liefern die Zeitungen
locker jeden Tag.

> Also Netzwerke sind wichtig, wie man das heute schöngefärbt nennt,
> früher hieß es Freunderlwirtschaft. Von hier bis zur Korruption ist
> es oft auch nicht mehr weit. Der Frage: "Um in Deutschland heute ganz
> nach oben zu kommen, muss man korrupt sein", stimmten 28 Prozent
> (stark) zu"

> Netzwerke können schlichtweg auch Informationen weitertragen a la
> "Du, ich hab deine Artikel gelesen, bewirb dich doch hier mal,
> vielleicht klappt es" usw. Das gleich in Richtung Vetternwirtschaft
> und Korruption zu schicken ist imho falsch.

Der Typ dem du sagst dass du einen zu ihm geschickt hast, wird deinen
Tipp wohlwollender prüfen ... weil von dir durch Empfehlung und
deinem Statuswunsch schon vorbewertet.
Du gewinnst Ansehen, wenn dein Restaurant-Tipp auch anderweitig auf
Zustimmung stösst. Das ist alles auf Konsens und Uniformität
ausgerichtet.
Und so ist es dann auch mit den Wertvorstellungen.

Ich kann so Mauscheleien und nebenher ums Verrecken nicht ausstehen
und mag erst recht nicht auf Connections setzen. Mich wundert die
weit verbreitete Inkompetenz bei Ausübung der jeweiligen Tätigkeit
nicht. Man hat mehr erreicht, als man durch eigene Leistung geschafft
hätte. Das fällt sofort auf, wenn du Sachfragen stellst. Zwecks
Verkauf tut es auch ein dressierter Affe, im Servicefall und bei
thematischen Fragestellungen fallen die alle hinten runter.

Über Connections oder Mauschelei lässt sich allerdings einfacher und
schneller verkaufen, oder ein Betriebswachstum forcieren. Bist
unabhängig, tust du dir deutlisch schwerer mit der Entwicklung.
Andererseits setzen die Nixblickerbuden eher auf Masse statt Klasse.
Nach meiner Beobachtung zerreisst es von denen eine erheblich größere
Quote als die mit Sachkunde agierenden Unternehmen.
Networking sehe ich manchmal bei Anhängseln ... und wenns einseitige
Vertriebler sind mit Faible für Produkte eines großen Partners. So ne
Klette ist abhängig, sogar freiwillig abhängig.

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