Mal abgesehen von den datenschutzrechtlichen Bedenken,
wie groß ist denn die Erfolgsquote durch den Einsatz solcher Software?
Obwohl der stellvertretende Polizeichef selbst skeptisch war, startete er 2011 mit den Wissenschaftlern das Pilotprojekt – mit durchschlagendem Erfolg. Im ersten Jahr gingen die Einbrüche um elf Prozent, die Autodiebstähle um acht Prozent zurück. Dagegen stieg die Zahl der Festnahmen um 56 Prozent.
https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/big-data/predictive-policing/
Das wird als "durchschlagendem Erfolg" verkauft?
Haben die ohne die Software so gut wie keine Festnahmen?
Und was heisst schon "Festnahmen".
Wie viele wurden dann auch verurteilt?
Wie viele diese zusätzlichen Festnahmen
stellten sich als falsch und unbegründet heraus?
Genau das ist doch die entscheidende Frage!
Ein Nachweis der Wirksamkeit von Predictive Policing dürfte aufgrund der Komplexität der Einflussfaktoren schwierig sein. Eine materialreiche wissenschaftliche Evaluation des baden-württembergischen Pilotprojektes zum Wohnungseinbruchsdiebstahl kommt für die Prognosesoftware precobs zum Ergebnis: „Inwieweit Predictive Policing zu einer Verminderung von Wohnungseinbrüchen und zu einer Trendwende in der Fallentwicklung beitragen kann, ist auch nach dem Pilotprojekt trotz einiger positiver Hinweise schwer zu beurteilen.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Predictive_Policing#Kritik
Solange der Vorteil des Einsatzes einer solchen Software nicht klar belegt werden kann
bruachen wir doch eigentlich gar nicht über datenschutzrechtliche Bedenken sprechen.
Doch leider wird der Einsatz durchgepeitscht,
ohne dass diese Vorteile überhaupt klar belegt werden können...
Da ist wohl auch mal wieder einfach zu viel Geld im Spiel, fürchte ich.